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Welt-Bürger-Park: Mehr Grün für den Mauerpark

Weltbürger kaufen ihren Mauerpark


Stiftung Welt-Bürger-Park: Mehr Grün für den Mauerpark

Berlin, 5.5.2011. Bei einer Pressekonferenz in einer Schule direkt am Mauerpark stellte sich der Stiftungsvorstand des „Welt-Bürger-Parks“ vor. Die Stiftung ist aus einer Zusammenschließung des BürgerInitiativen Netzwerks Berlin (BIN) hervorgegangen. Mit dieser Fusion wollen die Bürgerinitiativen eine baldige Lösung zur Nutzung der Mauerpark-Fläche erreichen. Dabei ist es das klare Ziel der Stiftung, eine Bebauung des Mauerparks durch Wohn- und Gastronomiegebäude zu verhindern und die Fläche komplett grün zu erhalten.

Es gibt verschiedene Pläne zur Gestaltung der momentan ungenutzen Flächen am Nord- und Südende des Mauerparks. Einer sieht die eine Bebauung mit Wohnkomplexen und Gastronomieanlagen vor. Dieses Vorgehen stößt auf die vollständige Ablehnung der Stiftung. Diese sprach sich für eine komplette Ausgestaltung der Flächen als Grünanlage aus und stützt sich auf Angaben des Flächennutzungsplans (FNP), der das nördliche Gebiet des Mauerparks als Grünfläche ausweist.

Es ginge nun darum, die Flächen, die der Vivico Real Estate gehöre, zu erwerben und den Mauerpark somit zu einem kompletten Park-Areal zu machen. An dieser Stelle seien dann die Bürger gefragt. Mit dem Vorbild des Bürgerparks Bremen, der Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts durch eine Bürgerinitiative zu einem Park aufgeforstet wurde, soll auf dem ehemaligen Grenzstreifen in Berlin nun auch ein Park von Bürgern für Bürger entstehen. Da Berlin sich selbst als Weltstadt betitelt liegt der Stiftung zufolge die Bezeichnung eines „Weltbürgerparks“ nahe.

Die Stiftung sieht vor mit Hilfe von Spenden das Areal zu erwerben. Der Kauf von einzelnen Stücken durch Bürger ist ebenso denkbar. Auch wolle man Firmen nicht ausschließen, es bleibt jedoch die allgemeine Nutzung durch die „Weltbürger“ im Vordergrund. Unterstützung bekommt die Stiftung durch die Beiratsmitglieder Stefan Liebich, Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Pankow (Die Linke), den Grünen-Fraktionssprecher des Berliner Abgeordnetenhauses, Volker Ratzmann und den stellvertretende Chefredakteur der Tageszeitung, Peter Unfried.

Trotz seiner politischen Funktion betonte Liebich, dass das Anliegen des „Welt-Bürger-Parks“ aus dem diesjährigen Wahlkampf herausgehalten werden sollte, da es sich um ein langfristig angelegtes Projekt handle. Für die grüne Gestaltung des Mauerparks gibt es verschiedene Argumente. So sei der ehemalige Grenzstreifens eine Attraktion auch über die Grenzen Berlins hinaus, in dem sich die unterschiedlichsten Menschen und Gruppen treffen – hier zeigt sich „was Berlin ist“, so Volker Ratzmann. Vorstandsmitglied Stefan Richter ergänzte, aus dem ehemals weißen Streifen sollte nach der Wende ein grüner werden. Diesen gelte es nun zu erhalten. Der Mauerpark solle die Stadtteile Wedding, Prenzlauer Berg und Mitte verbinden und nicht voneinander trennen.

Ein klares Konzept für die Zeit nach dem Kauf des Geländes gebe es jedoch noch nicht. Dies sei noch nicht bedacht worden, so Vorstandsmitglied Heiner Funken, da man sich zuerst auf die Beschaffung der Mittel konzentriere. „Wir brauchen viel Geld“, so hieß es. Konkrete Summen könne man jedoch nicht nennen. Die Finanzierung des Welt-Bürger-Park-Projektes stützt sich auf die Hilfe der Bürger. So würde man sich, neben Großspenden, besonders über die kleinen Unterstützungen freuen. Wenn das Gelände dann den Bürgern zukommen würde, so gäbe es verschiedene Möglichkeiten die Fläche zu gestalten. Eingeschlossen sind auch Kultur- und Sportanlagen.

Die Stiftung kritisierte, dass es nach zwei Legislaturperioden immer noch kein konkretes Ergebnis zur Nutzung und Gestaltung des Mauerparks gäbe. Dies gilt für die Kommunale als auch für die Landesebene. Zwar zeigte sich, dass es in verschiedenen Parteien Zustimmung zu einer Begrünung der besagten Flächen gibt, nun sei jedoch die Zeit gekommen, dass sich die Bürger „das Gelände zurückholen“, so Ratzmann. Zugleich versicherte der Vorstand, man würde nun keine zwei Legislaturperioden mehr brauchen um zu einer Lösung zu kommen.

Der aus Baden-Württemberg stammende Journalist Unfried verglich die Situation mit seinem Heimatbundesland, in dem es nun zu einer „grünen Wende“ gekommen sei. Eine solche Entscheidung, herbeigeführt durch den Bürger sei nun auch in Bezug auf den Mauerpark möglich.

Um das Projekt innerhalb der Bevölkerung bekannter zu machen soll es später Werbekampagnen unter dem Motto „Kaufe ein Stück Mauerpark“ geben. Dabei gibt es auch prominente Unterstützung wie zum Beispiel durch die Schauspielerin Heike Makatsch und die Rockband „Rammstein“. Würden die Pläne des „Welt-Bürger-Parks“ verwirklicht, so entstehe eine große Grünfläche, die von der Bernauer Straße im Süden bis fast an den Humboldthain im Norden reichen würde. (cw)

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