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Gute Arbeitsmarktchancen für Bachelor-Absolventen

Arbeitsmarktchancen für Bachelor-Absolventen

Berlin, 3.5.2011. Kurz vor der Nationalen Bologna-Konferenz am kommenden Freitag hat die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Annette Schavan (CDU), zusammen mit dem Institut für Hochschulforschung und dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, eine Studie zum Thema Arbeitsmarktchancen von Bachelorabsolventen vorgestellt. Die Studie mit dem Titel „Mit dem Bachelor in den Beruf. Arbeitsmarktbefähigung und -akzeptanz von Bachelorstudierenden und -absolventen“ beinhaltet die Ergebnisse der Befragungen von Studierenden, Bachelor-Absolventen und Unternehmen.

Es soll eine Bilanz gezogen werden in Bezug auf die Umstellung von traditionellen Diplomstudiengängen auf Bachelor und Master, sowie Zahlen zu den Chancen von Absolventen dieser Studiengänge auf dem Arbeitsmarkt. Der Präsident des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft, Dr. Arend Oetker, sagte hierzu: „Bachelorstudenten sind auf dem Arbeitsmarkt angekommen.“ Die Arbeitslosenquote von läge somit bei der Fachhochschule bei lediglich drei Prozent und bei zwei Prozent der universitären Bachelor-Absolventen.

Bei der Online-Befragung von Studierenden stellte sich jedoch heraus, dass die die es betrifft, nämlich die Studenten selbst, oft nicht ausreichend über die eigenen Berufsperspektiven informiert sind. Dies führte innerhalb der ersten Jahrgänge der neuen Studiengänge zu einer verbreiteten Unsicherheit was das eigene Studium und Perspektiven betrifft. Die Chancen des Bolognaprozesses seien somit noch nicht bei den Studierenden angekommen.

Anders sei es bei den Unternehmen. Hier gelte nicht primär der Abschluss, sondern die Fähigkeiten des Absolventen. Ob also ein Bewerber einen Masterabschluss oder den eines Bachelor habe, sei zweitrangig. 69 Prozent der größeren Unternehmen stellen bisher Arbeitskräfte mit einem Bachelorzertifikat ein. Bei kleinen und mittelständischen Unternehmen sind diese Zahlen geringer.

Ob Studenten nach Abschluss des Bachelors sich für den Eintritt in den Arbeitsmarkt oder für eine Fortsetzung des Studiums im Master entscheiden hängt von ihren Motiven und Ängsten ab. So entscheiden sich rund ein Viertel für einen Übergang ins Berufsleben, um Geld zu verdienen. Auch gäbe es verbreitete Sorgen, dass sich Bachelorabsolventen eine Fortsetzung des Studiums finanziell nicht leisten könnten.

Einen Übergang zum Masterstudiengang wählen zwischen 55 und 76 Prozent der Fachhochschul- und Universitätsstudenten. Motive seien hier die eigene Weiterbildung, das Fachinteresse, wie auch das mangelnde Vertrauen in die Berufschancen des Bachelorabschlusses. Somit entscheiden sich meist Absolventen der Fachrichtungen Mathematik, wie der Natur- und Ingeneurwissenschaften zu einer Aufnahme eines Masterstudiums. In den Disziplinen des Sozialwesens, sowie der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften sei die Beteiligung jedoch unterdurchschnittlich. Am meisten werden Masterstudienplätze in Niedersachsen, Berlin und Brandenburg nachgefragt. Schlusslichter sind Bremen, Sachsen-Anhalt und das Saarland.

Eine Besorgnis der Universitäten sei der Forschungsnachwuchs. So würden sich lediglich 16 Prozent der befragten Studierenden aktiv für eine Laufbahn in der Wissenschaft interessieren. In den traditionellen Studiengängen lag diese Zahl bei 22 Prozent.

Bis der Bolognaprozess in Deutschland praktisch so angekommen sein wird, wie er einmal theoretisch beschlossen wurde wird es wohl noch Jahre dauern, darüber war man sich am Mittwoch einig. Dennoch, so soll dieser Bericht zeigen, ist der Bachelor nicht so schlecht wie sein Ruf und soll Studenten für die Zukunft mehr Mut machen. (cw)

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Kommentar: von Cedric Wrieden (cw)

Ich als „betroffener“ mit abgeschlossenem Bachelor plädiere für eine frühe Aufklärung was eigentlich ein Studium bedeutet. Also eine frühe Informationsmöglichkeit für Schüler, vielleicht sogar verpflichtende Info-Veranstaltungen in Schulen. Was bedeutet Studieren, was ist der Bachelor, was sind meine Perspektiven mit diesem Abschluss und was bedeutet der anschließende Master?
Dies waren Fragen, die sich meine Generation, also die ersten und zweiten Jahrgänge des Bachelors ausgesetzt fühlten.
Über solche frühen Maßnahmen wurde heute kein Wort verloren und ich hatte auch leider keine Gelegenheit (bzw. in der BPK kein Recht) zu fragen.
Eine weitere Sache war die Gesamtbetrachtung des Bachelors. Ich finde bei einer so hohen Pluralität an Fächern muss man die einzelnen Fachrichtungen gesondert betrachten, denn die Berufschancen für Ingenieure sind natürlich anders als die der Soziologen und bspw. Theaterwissenschaftler.

Weiterhin plädierte Herr Dr. Heiner für einen Auslandsaufenthalt nach dem Bachelor. Am besten in einer neuen Sprache und einem komplett neuen Fach. Aus eigenen Berichten von Freunden weiß ich, dass solch „leichte“ Wechsel und besonders die anschließende Anerkennung des Zusatzstudiums in einem anderen Land z.B. durch deutsche Universitäten oft nicht anerkannt werden und somit gar nicht so leicht sind. Trotz Bologna-Prozess und Studiengangsangleichungen. Von Gleichheit würde ich hier also nicht unbedingt sprechen.

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