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Naturschutzring: Atomausstieg bis 2014 möglich

Naturschutzring: Atomausstieg bis 2014 möglich

Deutscher Naturschutzring: Atomausstieg bis 2014 möglich

Berlin, 3.5.2011. Für einen schnellen Ausstieg aus der Atomkraft und einen Umbau des deutschen Energienetzes sprachen sich Michael Müller (SPD) und Hubert Weinzierl vom Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände (DNR) aus. Grundsätzlich begrüßte Weinzierl den beschlossenen Atomausstieg der Bundesregierung. Dennoch machten sowohl Müller, der auch DNR-Präsidiumsmitglied ist, als auch Weinzierl klar, dass dieser Ankündigung auch Taten folgen müssen. Aus der Sicht des Deutschen Naturschutzrings ist ein Energiewandel mit Ausschluss der Atomkraft bereits bis zum Jahr 2014 möglich. Eine vollständige Versorgung durch erneuerbare Energien kann bis 2030 realisiert werden.

Sie präsentierten einen Sechs-Punkte-Plan, der als Orientierung für die Bundesregierung verstanden werden soll. Darin hieß es unter anderem, dass weder volkswirtschaftliche noch technische Gründe einem Energiewechsel entgegenstehen. Müller zitierte die Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), als er von einem „absoluten Vorrang“ der Sicherheit sprach. Wenn dem so sei, so bedeutete dies für Müller einen schnellstmöglichen Komplettausstieg aus der Atomenergie.

Als Brückentechnologie nach 2014 sieht der DNR in erster Linie, im Gegensatz zur CDU, nicht die Kohlekraft, sondern Gaskraftwerke. Dabei müsse die Kapazität dieser Form von Energiegewinnung zwar leicht ausgebaut werden, die dadurch erzeugten zusätzlichen CO2-Werte würden durch den beschleunigten Prozess der Umstellung auf erneuerbare Energien jedoch „um das fünffache überkompensiert“, so hieß es. Mehr Kohlekraftwerke als bis heute bestehen, dazu zählen auch die aktuell im Bau befindlichen, seien nicht nötig. Stattdessen würde die DNR-Lösung einen Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung vorsehen.

Das Ziel des DNR ist eine „2000-Watt-Gesellschaft“. Dies bedeutet, dass der jährliche Pro-Kopfverbrauch von aktuell ca. 6700 Watt Energie in Deutschland bis zum Jahr 2050 drastisch gesenkt wird. Diese Zahl stützt sich auf eine Studie, die in der Schweiz durchgeführt wurde, einem Land, das einen ähnlichen Stromverbrauch aufweist. Die dafür nötige Einführung von verbindlichen Energiesparmaßnahmen sollten sowohl für Unternehmen als auch für einfache Haushaltsgeräte gelten. Ziel sei eine effektive aber „genügsame“ Energiewirtschaft.

Zentrale Punkte des Plans sind die Dezentralisierung und Effizienzsteigerung der Energienetze in Deutschland. Der Bedarf einer Netzerneuerung sei hoch. Die Umweltverbände stellten dabei klar, dass eine Weiterführung des Status Quo zu hohe Kosten verursachen würde. Somit plädierten Weinzierl und Müller für eine effizientere Umgestaltung der Netze. Dazu gehöre auch die Ausweitung von Windenergie an den richtigen Standorten. Um die dort gewonnene Energie dann befördern zu können würden lediglich 800 bis 1000 Kilometer Fernleitungen benötigt werden, statt 3400 Kilometer langen Stromtrassen.

Ein weiterer angesprochener Punkt richtete sich direkt an die Verbraucher. So wurde ein Überdenken des eigenen Lebensstils angesprochen. Dies geht auf die erhöhte Nachfrage und die daraus resultierende Überproduktion an fleischlichen Lebensmitteln zurück, die neben negativen gesundheitlichen Auswirkungen auch eine hohe Energielast verursachen. (cw)

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