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Gayle Tufts rockt bis 3. Juli 2008 im TIPI-Zelt Neue Seite 1

Uraufführung im ausverkauften TIPI-Zelt am Kanzleramt 

Berlin, Mittwoch, der 7. Mai 2008. Es war ein lauer Frühsommerabend. Über 500 Premierengäste feierten stürmisch die neue Show "Gayle Tufts rockt" von der einzigartigen Entertainerin Gayle Tufts. 

20.40 Uhr. Die Deutsch-Amerikanerin, die "Denglisch" - ein aberwitziges Gemisch aus Deutsch und Englisch - zur Kunstform erhoben hat, betrat die Bühne und wurde mit tosendem Applaus empfangen. „I am so nervös“, waren ihre ersten Worte, doch von Nervosität war bei ihr nichts zu spüren. Die temperamentvolle Künstlerin brachte mit ihrer scharfzüngig-liebeswürdigen Stand-Up-Comedy bereits in den ersten Minuten das Publikum zu Lach-Tränen: „I am an I-Pod and für die Älteren: Ich bin Music-Viagra. I like Amy Winehouse, but ohne Drogen. Amy ist wie die Verona Puth… äh Pooth. Egal. Und Madonna – was ist bloß mit Madonna los? Die bewegt sich wie eine Frührentnerin im Swingerclub.“   

In dem Moment, als ihre Band die ersten Töne anstimmte und die begnadete Stimme von Gayle ertönte, fing das Zelt an zu beben. Sie sang das Lied von David Bowie "Rebel Rebel" und stand dabei nicht einfach da, nein, sie rockte mit vollem Körpereinsatz. Sexy bewegte die 47-Jährige ihre Hüften, die von sich selber behauptet: „Eine mit Konfektionsgröße 34 werde ich nie.“ Tänzerisch und gesanglich wurde Gayle von Jeanette Claßen und Steven Seale begleitet. Eine geballte Ladung Energie entlud sich, was das Publikum und Steven Seale auf der Bühne zu spüren bekamen. Gayle wirbelte Seale hin und her, bis er zu Boden ging – natürlich rein showtechnisch.  

Mit ihrem wilden Vokabelmix aus Deutsch und Englisch analysierte sie ihr Standing in der deutschen Kunstszene und ihr Leben in Berlin: „Ich lebe seit 17 Jahren in Berlin, my ersten Worte waren Kindergarten and Fassbinder. 17 Jahre! Hey Klaus, I think it’s time, dass ich die Ehrenbürgerschaft von Berlin bekomme.“ Gemeint war mit Klausi der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, der gemeinsam mit seinem Lebensgefährten Jörn Kubicki (42) zu den Gästen gehörte. Dafür bekam Gayle ein liebevolles Lächeln von Klausi. Das trübte ihre Stimmung absolut nicht. Mit Power und Gefühl ging es weiter im Text. "I love Rock ’n’ Roll", "Love is a Battlefield", "Stadt der schwarzen Schafe" und "Ballroom Blitz" sang sie mit einer einzigartigen und sicheren Stimme.

In der Pause sah man das Funkeln in den Augen der Premierengäste. Die 42-jährige Berlinerin Katrin B., sagte über Gayle Tufts: „Sie ist eine sehr gute Sängerin und ich mag ihren Humor. Ihre Sprüche sind hart, gehen aber nie unter die Gürtellinie. Ich bin begeistert.“ Folgendes war vom Lebensgefährten des Regierenden Bürgermeisterszu hören: „Sie ist einfach wunderbar.“

Nach der Pause wurde es neblig auf der Bühne. Mit "Love Hurts" von Nazareth bewies Gayle Tufts, dass ihre Stimme keine Band braucht, um perfekt zu klingen. Sie sang unplugged und legte mit "So bist Du" von Peter Maffay noch einen drauf. Nun war auch Klaus Wowereit nicht mehr zu halten und als Miss Amerika ein paar Zeilen des Liedes "Er gehört zu mir" schmetterte, sang der Regierende Bürgermeister von Berlin leise mit. Bei "99 Luftballons" von Nena, rockte dann das ganze Zelt. Das war noch nicht alles, bei dem Bekenntnis, „Liebe tut weh, nicht nur vaginal-, auch analseelisch“, fing das Publikum an zu kreischen. Tufts hegte ein zwiespältiges Verhältnis zu ihrem Geburtsland Amerika: „I love Berlin. Aber in Berlin leben zu viel Amis. Nein, ich bin nicht schleimig, weil Klaus da ist, sage aber, das Boot ist voll. Die Präsidentenwahl, einfach ein furchtbarer Gedanke, wenn John McCain gewinnt. Dieser alte weiße Sack, der noch länger im Irak bleiben will.“ Dann kündigte Tufts überraschend an: „Wenn die Demokraten die Präsidentschaftswahlen in Amerika wieder verlieren, dann werde ich deutsche Staatsbürgerin. Klaus, I work then for you.“ Wowereit dazu schmunzelnd: „Gayle, I love you.“ 

"Wake Me Up When September Ends" von Green Day, "Durch den Monsun" von Tokio Hotel und "Whole Lotta Love" von Led Zeppelin rundeten die hervorragende Mischung aus Musik und intelligenter Stand-Up-Comedy ab. Mit minutenlangen Bravorufen, Kreischen und Standing Ovations bedankten sich die Theaterbesucher bei Gayle Tufts für diesen unvergesslichen Abend, der nach drei gesanglichen Zugaben um 23.00 Uhr endete. Während der ganzen Bühnenshow gab es keinen Moment Langeweile oder Langatmigkeit. Das Bühnenbild war schlicht: nur Schlagzeug, Gitarre, Bass und Flügel. Doch mehr braucht diese talentierte Künstlerin auch nicht.  

Deutschland sucht den Superstar. Nein, Deutschland hat mit Gayle Tufts den Superstar! Let’s rock, babe. (me

www.tipi-das-zelt.de

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