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Sozialdemokraten gefordert

Pressemitteilung 16-08 2. Juli 2008

Deutsche Hospiz Stiftung: Politik muss mit dem Verbot organisierter und kommerzieller Suizidhilfe Farbe bekennen -

Sozialdemokraten und Nordrhein-Westfalen sind jetzt gefordert

Berlin/Hamburg. "Jetzt kommt es darauf an, dass die Politik Farbe bekennt und sich nicht aus ihrer Verantwortung stiehlt. Wir brauchen am Freitag im Bundesrat ein klares rechtliches und politisches Votum, das der Organisation und Kommerzialisierung von menschenverachtender Suizidhilfe ein Ende setzt", sagt Eugen Brysch, Geschäftsführender Vorstand der Deutschen Hospiz Stiftung. Unverständlich sind die Argumente der Gegenstimmen. Weder besteht eine Gefahr für Hospizarbeit und Palliativmedizin noch gibt es verfassungsrechtliche Bedenken. "Wer dies vorschiebt, stellt sich nicht dem Kern des Problems. Sterbegleitung hat nichts mit Tötung, auch nichts mit Selbsttötung zu tun", stellt Brysch klar. Kurt Beck als Parteivorsitzender der SPD und die Bundesländer, in denen die SPD regiert oder in Regierungsbeteiligung ist, dürfen sich nicht aus der Solidarität mit den Schwerstkranken und Sterbenden entlassen. Auch der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Jürgen Rüttgers, muss seine ablehnende Haltung, ein solches Gesetz im Bundesrat zu verabschieden, aufgeben. "Wenn NRW die jetzt diskutierte Regelung zu lasch scheint, dann reicht das als Ablehnungsgrund nicht aus, denn damit wird den Sterbehelfern nur in die Hand gespielt", so Brysch.


Hospizarbeit kann nicht Fehler der Pflegepolitik ausbügeln
Die Hospizarbeit in Deutschland kann nur zu einem Teil eine Antwort auf die derzeitige Diskussion um Suizidhilfe und aktive Sterbehilfe sein. Tatsächlich beginnt die Fehlversorgung im Gesundheitssystem, die die Pflege stiefmütterlich behandelt, Jahre zuvor. In Deutschland hat sich bereits eine Angst ausgebreitet, die weite Bevölkerungskreise erreicht hat und schon vor der eigentlichen Pflegebedürftigkeit beginnt. "Wenn wir Selbstbestimmung ernst nehmen, dann brauchen wir politische Rahmenbedingungen, in der die Versorgung von pflegebedürftigen Menschen zur ersten Priorität wird", stellt Brysch klar. Der Baustein des strafrechtlichen Verbotes von organisierter und kommerzialisierter Suizidhilfe kann nur ein Teil der Lösung sein.


Hintergrund

Die gemeinnützige und unabhängige Deutsche Hospiz Stiftung ist die Patientenschutzorganisation der Schwerstkranken und Sterbenden. Sie finanziert sich ausschließlich aus Spenden und Beiträgen von über 55.000 Mitgliedern und Förderern. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen DZI hat der Stiftung sein Spendensiegel verliehen, das Markenzeichen seriöser Spenden sammelnder Organisationen. Schirmherrin der Stiftung ist die Schauspielerin Uschi Glas.

Bei Rückfragen und Interview-Wünschen:
Elke Simon
0231/73 80 73-7
simon@hospize.de