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Falco - Muss ich denn Sterben um zu leben

Falco - Muss ich denn Sterben um zu leben

Abbildung: Hans Hölzel alias Falco - (Bildquelle: ORF)

Von Annettte Czerny

Rock Me Amadeus machte Johann „Hans“ Hölzel alias Falco 1986 zum internationalen Superstar. Keiner hätte damals gedacht, dass Falco nur zwölf Jahren nach seinem Durchbruch bei einem Autounfall im Jahr 1998 ums Leben kommt. Doch sein Tod läßt bis heute Fragen offen und viele glauben sogar, dass der Falke immer noch unter uns weilt.

Am 19. Februar 1957 wurde Hans Hölzel in Wien geboren. Früh zeigte er sein musikalisches Talent. Zu seinem vierten Geburtstag bekam er einen Flügel geschenkt. Als er zehn Jahre alt war, verließ der Vater die Familie und Falco wuchs fortan bei seiner Mutter und Großmutter auf. In der Zeit von 1963 bis 1967 ging Falco auf eine katholische Privatschule und wechselte dann aufs Gymnasium. Schließlich verließ er 1973 nach etlichen Fehlstunden die Schule und begann eine Ausbildung zum Bürokaufmann. Nach nur einem Jahr brach er die Ausbildung ab und meldete sich freiwillig zum achtmonatigen Dienst beim österreichischen Bundesheer.

Aller Anfang ist schwer
Beim Neujahrsspringen der Vierschanzentournee am 1. Januar 1977 sah Hans Hölzel im Fernsehen in einem Hotel den Skispringer Falko Weißpflog. Der begeisterte ihn, so dass er beschloss, von diesem Tage an nur noch Falco genannt zu werden und als dieser auch aufzutreten. Falco trat wenig später der Hallucination Company bei, wo er erste kleine Erfolge verbuchen konnte, wechselte jedoch schnell zur Band Drahdiwaberl und spielte gleichzeitig bei den Spinning Wheels. In dieser Zeit schrieb er seine erste eigene Nummer Ganz Wien.

Von 1981 an trat Falco als Solokünstler auf und wurde bei einem Konzert von dem österreichischen Plattenchef Markus Spiegel entdeckt und sofort unter Vertrag genommen. Der Kommissar war die erste Single die 1982 veröffentlicht wurde und verkaufte sich weltweit fast sieben Millionen Mal. Noch im selben Jahr folgte das Debüt Album Einzelhaft. 1984 erschien das zweite Album Junge Römer, welches nicht an den Erfolg von Einzelhaft anknüpfen konnte. Doch der Erfolg kam schneller als gedacht: über Nacht schaffte sein Song Rock Me Amadeus den Einstieg in die amerikanischen Billboard-Charts und hielt sich drei Wochen auf Platz eins. Weitere Alben sollten folgen sowie eine Tournee durch Japan, Deutschland, Österreich und die Schweiz. Mit der Veröffentlichung des Songs Jeanny 1986 trat eine Welle der Empörung los. Sendeanstalten boykottierten den Song, der sich dennoch acht Wochen lang auf Platz eins der Deutschen Charts landete. Es wurde mit über 2,5 Millionen verkauften Tonträgern die erfolgreichste Single des Jahres 1986.

Nach dem Absturz folgte das Comeback
Die Jahre 1988 bis 1991 waren dann alles andere als ein Zuckerschlecken für Falco. Die Verkaufszahlen gingen stetig bergab und zu Veröffentlichen gab es nicht besonders viel, es wurde musikalisch ruhiger um den Falken, aber umso mehr Schlagzeilen machte er mit seinem Privatleben. Am 13. März 1986 brachte seine langjährige Freundin Isabella Vitkovic die gemeinsame Tochter Katharina Bianca zur Welt. Zwei Jahre später, am 17. Juli 1988, heiratete Falco Isabella heimlich in Las Vegas. Die Ehe hielt allerdings nur ein Jahr. Im Herbst 1993 der nächste Tiefschlag: ein Vaterschaftstest ergab, dass er nicht der leibliche Vater von Katharina war. Alkohol und Drogen waren immer öfters zum Bestandteil seines Lebens geworden.

1995 feierte Falco sein Comeback mit einem neuen Musikstil. Die Single: Mutter, der Mann mit dem Koks ist da, war Falcos erste Techno-Nummer. Und ein unverhoffter Erfolg. Die Single stürmte innerhalb kürzester Zeit die Charts. Sein Dance-Nummer Naked schaffte es zwar in Österreich zwar bis auf Platz vier der Charts, scheiterte in Deutschland aber gewaltig.

Die neue Heimat wird die Letzte sein
1996 zog Falco in die Dominikanische Republik. Dort arbeite er an einem neuen Album und fand in dem kanadischen Fotomodell Caroline Perron seine letzte Liebe. Nach nur einem Jahr kurz, vor seinem 40 Geburtstag, verließ Caroline ihn, und wieder war sein Herz gebrochen. Er feierte trotz allem ein rauschendes Fest in seiner neuen Heimat, was da jedoch noch keiner wissen konnte, es sollte das Letzte gewesen sein. Am 6. Februar 1998 kam Hans Hölzel in Puerto Plata bei einem Autounfall ums Leben und war sofort tot. Doch bis heute lässt der Unfall viele Fragen offen. Die Obduktion ergab einen Blutwert von 1,5 Promille und wies hohe Werte von Kokain und Marihuana nach. Was dies angeht, scheiden sich die Geister, während die einen behaupten, Falco sei zum Zeitpunkt des Unfalls weder betrunken gewesen, noch habe er Drogen genommen, berichten andere das genaue Gegenteil. Er soll deprimiert und traurig gewesen sein, eine Stunde lang soll er bei glühender Hitze mit zerzausten Haaren in seinem Auto gesessen haben, bis er schließlich losfuhr, schilderte eine Augenzeugin. Nur wenige Wochen nach seinem Tod wurde das Album Out of the Dark veröffentlicht und verschaffte Falco den Erfolg, der ihm zu Lebzeiten vergönnt blieb. Die Textzeile: Muss ich denn Sterben, um zu Leben, sorgte für reichlich Gesprächsstoff. Viele glaubten an einen Selbstmord. Andere wiederum sahen dies als Todesahnung, da Falco den Song bereits Monate vorher schrieb.
In kurzer Zeit machten Gerüchten die Runde, dass Falco gar nicht tot sei, wie ein angeblicher Auftritt eines Mannes im Jahr 1997 in Berlin bekräftigen könnte. Während einer Falco-Show bemerkte eine Zuschauerin einen Mann, der dem Popstar zum Verwechseln ähnelte. Sofort ging das Bild des Mannes durch die österreichische Presse und Falco war wieder in aller Munde. Weitere Fotos folgten, die den Mann bereits im Jahr 2005 bei dem großen Festkonzert im Schlosspark Schönbrunn zeigten.

Die besagte Textzeile: Muss ich denn Sterben, um zu leben, bekommt dadurch wieder eine neue Perspektive. Vielleicht musste Falco wirklich erst Sterben, um sich dann den Erfolg, den er immer vermisste, zu verdienen. Aber letztlich wissen wir doch alle, Totgesagte leben länger. (/fs/)

Abbildung: Ist Falco im Hintergrund (Kreis)? -

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