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Von Reiner Schicks (RpresseR@web.de)
Hertie hat geschlossen und Woolworth ist gerade im Räumungsverkauf. Da hätten die Weihnachtswochen „Melange Moabit“, durchgeführt vom Liegenschaftsfond Berlin gemeinsam mit der Interessengemeinschaft „Wir für die Turmstraße e.V.“ eine praktische Grundlage gehabt.
Die hinter dem Rathaus Tiergarten gelegene Markthalle wurde mit hervorragenden Flyern und unprofessionellen Plakaten der internationalen Designerin Christina Haberstock rechtzeitig unter die Leute gebracht.
Die Interessengemeinschaft hatte seit September 2009 das Ziel, mit rund 40.000 Euro Sondermitteln des Landes „Aktive Stadtzentren“, kleine und gelungene Weihnachtswochen zu organisieren. Die noch wenigen in der Halle verbliebenen Markthändler und Trödler sollten unterstützt werden.
Seit dem 28. November 2009 ist der Weihnachtsmarkt täglich von 8 bis 18 Uhr geöffnet (Mo-Sa) und sogar am Sonntag von 13 bis 18 Uhr. Doch das war einmal.., denn die beiden verbleibenden Sonntage bis zum Ende der „Moabit Melange“ wurden am Montag, 7.12.2009, wieder gecancelt !
Abbildung: Arminiushalle in Berlin-Moabit - Markthalle, rechts oder links vorbei am Rathaus an der Turmstraße, Mathilde - Jacob - Platz 1, Berlin Mitte. (Bild: RR Stadtberatung)
Am 8. Dezember um 14.30 Uhr konnten die Besucher der Markthalle live erleben, wie das gut ausgewählte Programm ablief. Eine der Märchenfrauen saß vor der Bühne, davor befanden sich ein älterer Herr sowie ein Rollstuhlfahrer. Die Märchenfrau stellte fest: „Eigentlich habe ich ja viele Kinder erwartet, aber die halten wohl gerade ihren Mittagsschlaf in den Kita`s“.
Das bisherige Weihnachtsfest entpuppte sich bisher als ein kleines Malhèur trotz Programmhöhepunkten: Der „Frecher Spatz e.V.“ bot einen Malwettbewerb an, den viele Kinder kreativ und dynamisch mitmachten.
Auch das hervorragende Ballettstudio LADORÈ, mit seiner Kinder- und Jugendgruppe bot verschiedene Tanzkuenste für die Augen und Ohren, geleitet von Frau Claudia Maluenda Schweigert, die seit acht Jahren mit ihrer Tanz- und Ballettschule Nahe am Tiergarten aktiv ist.
Die „Moabit Melange“ soll bis zum 23. Dezember 2009 stattfinden. Bei den Markthändlern stößt dieser Plan auf wenig Resonanz. Diese hatten in Erwartung besserer Umsätze die Festvorbereitungen unterstützt und teilweise extra ihre Stammplätze geräumt.
Die Umsatz ist bisher ausgeblieben und einige Kommentare hörten sich so an: „Sch….“ oder „Schwachs…..“. Es gab auch heftige Kritik über ausgebliebene Gespräche für Verkaufsförderungskonzepte.
Beanstandet wurde, dass Gagen im Voraus gezahlt worden sein sollen und einige Künstler erst gar nicht erschienen, was bei Zuschauerzahlen von 5 -15 Personen nicht sehr verwundert. Viele extra eingeladene Händler haben ihre Stände rasch wieder abgebaut. Besonders Samstag Nachmittag und am Sonntag glänzt die Halle mit Leere!
Der gut funktionierende multikulturelle Kiez Moabit hat zu wenig „Community“ entwickelt, um die Festtage richtig krachen zu
lassen. Das die Kinder aus den Kita´s nicht kamen ist dafür nur ein kleines Beispiel. Viele Händler sind daher der Auffassung, dass mit 40.000,-- EUR viel mehr möglich gewesen wäre. Natürlich gab es Anfang Dezember auch positive Stunden, aber das war am Monatsanfang und davon profitierte vor allem der große Norma-Discountmarkt in der Halle.
Abbildung: Foto: Rainer Schicks - vom 9.12.2009, Berlin Moabit, Armenius Markthalle
In den letzten beiden Wochen sollte nochmals versucht werden, Einrichtungen und Anlieger zu mobilisieren, um wenigstens mehr Zuschauer und Zuhörer für die nächsten Vorstellungen zu gewinnen. Türkische und arabische Künstler sind im Programm: türkischer HipHop oder arabische Musik fehlen allerdings, andere Märkte arbeiten heutzutage mit Tombola, Gewinnspielen und Moderatoren.
Für die Arminiushalle könnte im Jahr 2010 eine Verbesserung erreicht werden, wenn die im März 2010 aus dem Rathaus Tiergarten ausziehende Kantine in das seit zwei Jahren geschlossene Marktrestaurant einzöge. Das Bezirksamt hätte weiterhin warmes Essen ganz in der Nähe und die Markthalle könnte einen neuen Pächter für das verwaiste Restaurant gewinnen.
Insofern sollte der Bezirk Tiergarten und die Interessengemeinschaft sich künftig noch besser im Kiez vernetzen und s ä m t l i c h e P o t e n t i a l e nutzen, um mehr aus Fördermitteln fuer die Projektetage zu machen. Dafür benötigen die Bewohner in Tiergarten aber mehr Begeisterung statt eine behäbige Melange!
Abbildung: (Foto: Norbert Kosma) - Aus der Armeniushalle am 9.12.2009.
RepresseR:
Des weiteren käme ein Bericht über die Hinspielsaison der SpV Tiergarten in Betracht, gestern verloren sie das letzte Spiel im Poststadion unglücklich mit 2 : 3 gegen FC UNION 06.
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Andere Weihnachtsmärke in Berlin, Übersicht deutschlandweit bei der ARD: ard.de/ratgeber/weihnachtsmaerkte09/
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