Textversion
Neue Artikel (gemischt)BuergerzeitungDirekte DemokratieEuropaDeutschlandKunst / KulturPresseMedienModulRedaktionArchiv

Redaktion:

P. M. Cabaço

Maren Schullenberg

Sylla

A.C. Kessler

Angelika von Stocki

Emanuel (Togo)

Helmut Lorscheid

Wittkowski

Cedric Wrieden

Monika Thees

Guenter Stanienda

Stefan Jalowy

Friedrichson Pressebild

Norbert Cosma

Eugen Möller-Vogt

Annette Czerny

Redaktion Repke

Achim Wolf (awo)

Mühlpfordt

Allgemein:

Neue Artikel (gemischt)

Kontakt / Redaktion

Skellettsicht

FAQ

Umfragen

Politik in Bildern

Impressum

Berlin will sich als Musik-Hauptstadt etablieren


Parallel zur IFA laden popkomm, all2gethernow und „Berlin Festival“ Fachbesucher und Publikum an die Spree

Von Stefan Jalowy

03.05.2010 (Berlin) - „Berlin is the place to be for music“, behauptete Harald Wolf, Senator für Wirtschaft, Technologie und Frauen, auf der Pressekonferenz in der Club-Legende „Tresor“ recht selbstbewußt. Der Kulturpolitiker stellte heute gemeinsam mit Vertretern der Musikindustrie und der Berliner Club- und Producer-Szene das Projekt „Berlin Music Week“ vor, das von 6. bis 12. September auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof erstmals stattfinden soll. Ziel der „Music Week“ soll sein, Musik-Profis und Fans über alle Stilrichtungen hinweg zusammen zu bringen. „Wir zeigen die Vielfalt und Vitalität der Szene und bauen die nationale und internationale Ausstrahlung der Musikmetropole Berlin weiter aus“, so der Berliner Wirtschaftssenator weiter.

Unterstützung für das Projekt, das auf der Plattform gemeinsamer Begeisterung für Musik und neue Trends Macher und Fans gleichermaßen anziehen soll, finden der Senat und die federführenden Musik-Netzwerke „Berlin Music Commission“ und „clubcommission“ vor allem in der Musikin-dustrie. So verspricht sich Frank Briegmann, Chef von Deutschlands größtem Musikkonzern „Universal Music“, neue Impulse vor allem für ein neues „Wir“-Gefühl zwischen Akteuren und Publikum. DJ-Legende Paul van Dyk, dessen Karriere noch in der späten DDR im damaligen Ost-Berlin begann und der seither den Weg in die Weltliga der Re-Mixer und Pop-Produzenten schaffte, mahnte ebenso wie „Universal“-Häuptling Briegmann die Rolle Berlins als führender internationa-ler Schmelztiegel neuer und innovativer Trends an. Wo diese neuen Trends und Musiken allerdings zu orten sind, wusste keiner der aus honorigen Szene-Insidern bestehenden Konferenzrunde konkret zu benennen. Darauf könnten die Bar-Camps, Workshops, Club-Events und Sparten-Festivals während der „Berlin Music Week“ eventuell eine Antwort geben.

Für die Fans bietet die erste „Berlin Music Week“ sicher jede Menge attraktiver Veranstaltungen. So präsentieren sich beim „Berlin Festival“ am 10./11. September auf drei Bühnen auf dem Tempelhofer Flughafen 70 Bands – darunter „Die Editors“, Adam Green, die „Blood Red Shoes“ und „Wedding Present“ mit einem sehr speziellen Festival-Special.

Tatsächlich zählt Berlin zu den wichtigsten Musikstandorten in Deutschland. Seit der Jahrtausend-wende ist die Zahl der in der Hauptstadt ansässigen Unternehmen der Musikbranche um 40 Prozent auf 1.700 (2007) gestiegen – allerdings bei einem im gleichen Zeitraum um gut zehn Prozent ge-schrumpften Umsatzvolumen. Dennoch ist mehr als ein Drittel der rund 14.000 Beschäftigten in der Berliner Musikszene sozialversicherungspflichtig beschäftigt, also fest angestellt. Vor diesem Hintergrund erscheinen die Entwicklungen im deutschen wie im internationalen Musikgeschäft der letzten Jahre für die gesamte Berliner Branche bedrohlich. Neben der zunehmenden Fragmentierung von Stilrichtungen, Trends und Konsumgeschmack des Publikums ist es immer noch nicht gelun-gen, das massenhafte Downloaden („rippen“) von illegal angebotenen Songs aus dem Internet durch attraktive wie akzeptable Bezahl-Angebote einzudämmen. Umso mehr wäre ein neuer Konsens zwischen Kreativen und ihren Fans gerade in Zeiten der globalen Wirtschaftskrise und der schmä-leren Budgets vor allem jüngerer Publikumsschichten lebensnotwendig. Ob allerdings die „Berlin Music Week“ die Geburt eines neuen Miteinanders bedeutet oder doch nur ein weiteres spannendes Music-Event mit reizvollem Terminkalender darstellt...wird sich im September erweisen.


Klicken Sie hier, um zur Galerie zu gelangen.

» Aeltere Artikel von Stefan Jalowy lesen