Abgefackelt. Arte-Sender bringt "Schmutziges Öl"

„Schmutziges Öl“. Arte-Sender zeigt: Abgefackelt.

Dokumentationsabend bei Arte: Abgefackelt: Wie Ölkonzerne unser Klima killen. Ecuador zeigt: es geht auch anders.

Berlin, 21.6.2011. Statt schmutziges ÖL, könnte der Titel der Dokumentationssendung auch tödliches Öl heißen. Der Spartensender Arte hat ein Tabu-Thema aufgegriffen, das unter die Haut geht: Die Ölausbeutung und Gasverbrennung weltweit. Und die Vernichtung von Lebensräumen.

Zu diesem Themenabend unter dem Motto: „Schmutziges Öl“ bei Arte am 28. Juni 2011, ab 20.15 Uhr, haben die Filmemacher Inge Altemeier und Steffen Weber mit ihrem Dokumentationsfilm „Abgefackelt: Wie die Ölkonzerne unser Klima killen“, den Blickpunkt der Recherche auf das Delta Tal in Nigeria gesetzt. Der zweite Blick geht nach Russland, dem Weltmeister der Erdgasverbrennung und dem weltweit zweitgrößten Erdöllieferanten, sagte der Energieminister Russlands, Sergej Schmatko, am 25. Mai 2011, in Berlin beim Jahrestreffen des Wirtschaftsrats der Partei CDU.

Der dritte Blick im Film: Abgefackelt geht nach Ecuador. Der kleine Staat habe einen interessierten Umweltminister und werde zum Positivvorbild. Die Firma Petrol Amazonas lasse kein Erdgas verbrennen, sondern nutzte dieses zur Energiegewinnung, auch wenn es sich dabei nicht um eine Reserve der neuen Energien handelt, berichtet der Film. Es gehe also auch anders als wie bei den europäischen Konzernen Shell, Total, BP, und ihren Ablegern in Nigeria, Frankreich und Russland.

In Nigeria, im Delta Tal, hat die Firma Shell innerhalb eines halben Jahrhunderts die natürlichen Lebensgrundlagen vernichtetet. Der Fischbestand ist dort erledigt. Seit 1958 schöpfe der Shell-Konzern Öl ab aus dem Delta-Tal. Heute bauen einheimische Jugendliche das im Fluss auffindbare Öl um in Benzin, mit einer technischen Ausrüstung von verrosteten Blechbehältern, kläglich zusammen geschweißten Rohren, verdienen sie im ungesunden Milieu ihren Lebensunterhalt. Das durchschnittliche Lebensalter ist im Jahr 2010 auf durchschnittlich 41 Jahre geschrumpft. Inge Altemeier und Steffen Weber gehen im Film der Frage nach, warum die Ölkonzerne rund um die Welt wertvolles Gas abfackeln und warum sie daran niemand hindert. Und doch zeigt der Umweltaktivist im Dokumentationsstreifen, warum er wieder bei Shell tanken muß: Es gibt keinen anderen Anbieter, um sein Auto voll zu tanken. „Shell ist überall.“

Wegen der Allianzen von Erdöllobbyisten und Politikern gelingt es bisher den Ölkonzernen vor der Öffentlichkeit zu verbergen, dass sie bei der Erdölausbeute an viel zu vielen Standorten in der Welt systematisch Erdgas abfackeln, statt dieses Gas zu nutzen. Das Argument der Erdölkonzerne: Das sogenannte „Gas Flaring“ spart Geld. Aber es kostet die Gesundheit der Anwohner. Studien von Shell dazu wurden zwar durchgeführt, aber aus den Jahren 1990 nicht veröffentlicht. Nigeria ist ein stark militärisch geführter Staat, auch die Shell-Firma habe eine eigene Art von Polizei, berichtet Nnimmo Bassey, der bereits festgenommen und ins Gefängnis gesteckt wurde in Nigeria.

Nnimmo Bassey ist Träger des alternativen Nobelpreises 2010 und Vertreter von Friends of the Earth international, und war bei der presseöffentlichen Vorschau in der Kalkscheune, Johannisstraße 2, in Berlin am 21. Juni, dabei.

Die Dokumentation „Profit um jeden Preis: Die BP-Story“ dokumentiert die zweifelhaften Geschäftsmethoden des Ölkonzerns BP. Dieser Film von James Brabazon und Greg Palast wird am 28. Juni 2011 auf Arte, um 20.15 Uhr, erstmals ausgestrahlt. Im Anschluss folgt ab 21.05 Uhr der Film Abgefackelt.

Würde das Begleitgas bei der Ölgewinnung weiter verwendet, komme es zu Investitionen, die die „Ölkonzerne freiwillig nicht“ tätigten, sagte Nnimmo Bassey aus Nigeria in Berlin. (fs)

Themenabend bei Arte: „Schmutziges Öl“, am 28. Juni 2011, ab 20.15 Uhr. Allgemein: arte.tv/.

Andere Medien, Hintergrundthemen, Pipeline Ecuador: http://www.greenpeace-aachen.de/archiv/wald/ocp_pipeline.php
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Presseinfos bei Marion Sippel, Arte Deutschland TV GmbH, Schützenstraße 1, 76530 Baden-Baden


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