Prositpolitik

Prositpolitik

Immer nach der Sommerpause
kommt die politische Sause:
in Landesvertretungen oder beim Oktoberfest –
ringsum ein Gehör- und Lebertest!

Im Stimmengewirr geht manche Nuance verloren,
aber manchmal spitzt der Gast zu Recht die Ohren:
wenn er vernimmt, „Westerwelle redet wie ein Maschinengewehr!“,
es müsse ein „würdigerer Parteivorsitzender her!“.

Ein Außenminister könne und müsse nicht Innenpolitiker sein,
er müsse ein Herz haben fürs einfache Volk, sagt man beim Wein.
Kundus sei auch hier! Mord und Zukunftsangst.
Und „wenn Du als alte Frau oder junge Mutter bangst,
dann willst Du mehr Sicherheit
und nicht nur Freiheit
für jene, die sie missbrauchen!“

„Mutti“ Merkel sei auch „keine Klartext-Kanzlerin mehr“
Man vermisse doch Merz, Koch und „den alten Bayer“ sehr
und bedauere, dass „sie für die größte Kommune Deutschlands, für Berlin,
„keinen Kandidaten als Regierenden präsentiert. Sie könne zwar Strippen zieh’n,
aber der Große Wurf als Parteivorsitzende sei ihr noch nicht gelungen!

Wie kann man die Bundeshauptstadt ‚links’ liegen lassen;
das ist doch wirklich nicht zu fassen!“.
Die Bundeswehr quasi abschaffen? „ Seltsam! Das hat die DDR gefordert.
Jetzt wird der nationale Null ouvert von Rechts geordert!“
Dabei fehle doch in unserem „Vergnügungsland soldatische Ehre,

Haltung, Training und Zusammenhalt. Das geht natürlich auch ohne Gewehre,
aber Gemeinsinn, pünktliches Aufstehen und ein nationales Symbol,
das braucht unser Land, sonst ist es hohl!“
Dies sind -zusammmengereimt- aktuelle Meinungen, aufgeschnappt,
während die Kellner sausen und der Wirt fleißig zapft.
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von Günter Stanienda 16.9.10


 

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