Herr Reim und das Heim

Herr Reim muss ins Heim


E-mail-Poem von Günter Stanienda

„Es ging wirklich nicht mehr so weiter“,
sagen alle, die Mienen nicht gerade heiter.
Denn das halte auf Dauer keiner aus,
weder Ehefrau, Kollegen, Nachbarn im Haus:
Herr Reim mache seinem Namen alle Ehre!
Aber allmählich all zu sehr! „Kommt ihm jemand in die Quere.
reimt er ihn an. Er reimt alles, was er sagt,
auch wenn es noch so gewagt!
Er findet, gerade peinliche Sachen
sind nichts zum Kichern oder Lachen –
sondern man mildert sie durch einen Vers.
Dann sind sie gar nicht mehr pervers!“
Dadurch könne man Anstößiges diskret verkleiden,
denn warum sollte man Wahres meiden!?
Dass Frauen sich nicht mehr zieren
und sich wie Männer, nur weiter unten, rasieren,
„nennen sie fälschlicherweise ‚emanzipieren’.
Früher wusste man: Scham
macht das Mädel zahm.“

Am Ende ging Herr Reim jedermann auf die Nerven.
Er aber bestand darauf: Reimen heißt Verstand schärfen!

Nun war der Alltagsfrieden ganz offenbar
durch den „Dauer-Dichter“ in Gefahr:
Man ging ihm aus dem Weg,
benutzte statt Straße lieber einen Steg
oder stellte sich taub, wenn er kam.
Dabei war er doch friedlich,
manche Reime von ihm waren ja niedlich.
Er warf mit Worten um sich, nicht mit Steinen,
und doch brachte er Menschen zum Weinen!
Zum Beispiel , wenn er Leuten sein Beileid aussprach,
weil sie so missmutig aussahen. Vom Ungemach?
Er fragte und wagte
und traf durchaus oft den richtigen Ton –
aber Unverständnis war der Lohn:
Seine spätere Witwe wies ihm die Tür.
Auch von ihr befragte Neurologen waren dafür,
den Störenfried zu eliminieren,
aber natürlich noch nicht zu sezieren.
So kam er auf Entmündigungs-Beschluss
in ein Geschlossenes Haus. Doch ohne Verdruss,
denn er machte ja selbst Ärger zum Genuss -
weil er so schön reimte - und sehr geduldig war,
in langen Ehejahren erlernt. Fürwahr!
Er war ein besonderer Mensch, einer, der mit Gott sprach,
der den HERRN sogar duzte, wenn er nachts im Bett lag.

Da schrieb Pfleger Rachmani schon mal paar Worte mit,
aus medizinischen Gründen. Der konnte deutsch und kam gut mit,
wenn Reim einen Wortschwall erschallen ließ,
was allerdings für einen Sunniten hieß,
manchmal auch Peinliches zu verkraften:
Ob es denn Männer in der Klinik schafften,
Samen für Untersuchungs-Zwecke zu „spenden“
und ob man es mit einem Gerät machte oder mit den Händen?
Reim erfuhr, dass es dafür ein spezielles Zimmer mit Pornofilm gebe,
wo sich die Ejakulation automatisch ergebe.
Samenspenden würden von Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch gewagt.
Reim ergänzte, „auch bei lesbischen und extrem gestressten Frauen sehr gefragt!
Ehemann oder Partner? Wird nicht gebraucht! Aber! Was sagt man später dem Kind?
Wer ist der Vater? Wie sah der aus? Ob man einfach irgendeinen erfind’?
Dann jedoch sagte Rachmani, geboren im moslemischen Berliner Bezirk Moabit,
„ bei allem was recht ist, b ei dem Thema mach’ ich nicht mit,
wo doch Gott, der über uns wacht,.
sich stets seine Notizen macht!“
Immerhin sei so der Koran so entstanden sei,
durch Mohammeds Fabulieren und Diktieren!

Drum „SEINE Worte mannshoch Moscheen zieren!“
Was der Prophet freimütig über Sexualität offenbarte
ist „sozusagen Bevölkerungspolitik von höherer Warte“!
Denn Allah „beeilt sich immer sehr, deine Gelüste zu stillen“.

Reim lauschte wie gebannt: “Für die moslemischen Menschen damals
war der erotische Erlebnisbereich des Mannes, wohlgemerkt damals,
selbstverständlicher Aspekt seiner Existenz“! (Konzelmann)
Dass heutzutage hierzulande trotz erotischer Stimulans zu wenige Kinder entstehen, liege daran, „dass sie eben nicht durch Pornobilder, sondern durch Beischlaf entstehen!“
Reim fühlte sich persönlich getroffen und sagte dem türkischen Pfleger ganz offen: „Ich habe ja meine Frau, aber Stress entfremdet!
Weil er Grunde das Normale schändet:“
Und es sei doch Blödsinn, dass ihn die Ärzte zum „Proktophantasmisten“ deklarierten, einen der Gespenster sieht, nein, er sehe die Wirklichkeit. Vor allem die der Arrivierten!

„Und wenn ich, wie gestern, den Strauß Osterglocken in die Hand nahm
und wie in ein Mikrofon hineinsprach, dann, weil mich ein Gedanke überkam:
Ich dachte und denke wirklich, Blumen haben offene ‚Ohren’
und geben stille Zeichen zu den himmlischen Emporen“.
Rachmani sagte höflich, „dies ist gar nicht so seltsam, wie es scheint:
Alle Pflanzen haben ja kleine Kabel-Enden - Energie, in der Erde vereint!“
Herr Reim führte gern auch mit sich selbst eine leide Debatte.
Da er aber nachweislich kein Fieber hatte,
kam bei Mitpatienten im Zimmer, zwei sehr Alten,
der Verdacht auf, er wolle sie zum Narren halten!
Er hatte ja eine Journalisten-Laufbahn als Beruf angegeben!
Also setze er sein Lügenleben in der Klinik fort!
Andererseits seien manche seiner „Offenbarungen“
nach allen psychotherapeutischen Erfahrungen
wirklich nicht immer von dieser Welt:
Dass Gott sich, wie der eine Taxifahrer sagte, Engel als Mitarbeiter hält!

Die würden die Verstorbenen eindringlich befragen,
bis sie fürs Böse endlich ‚Entschuldigung’ sagten.
Dann führten die Engel sie ins Paradies.
Die Alten wussten nicht, dass es im Koran schon immer so hieß!
Sie waren sich einig, die Klinik sollte Reims Kopf untersuchen
und bei ihm eine neurologische Liquor-Punktion versuchen,
über die man schon aus Fachblättern Wunderdinge erfuhr!
Das gehe ruckzuck, ein Einstich, und keine lange Kur.

Gesagt, getan: Als ob Ärzte Gedanken lesen können,
beschlossen sie, Herrn Reim eine Liquor-Punktion zu gönnen.
Er musste sich bei einer Frau Doktor krümmen und bücken,
dann stach man ihm achtmal ohne Betäubung in den Rücken!
Geplant war zwar nur ein einziger Stich, eine Sekunden-Punktion.
Aber es behandelte ihn eine Chinesin in Oberarzt-Funktion,
und die war sehr karate-kräftig und hielt ihn auf der Pritsche fest,
(was der Mensch doch mit sich machen lässt!).
Bis die schmerzende Prozedur klappte. Dann wurde er entlassen -
doch man vermochte keinen Krankheitserreger zu fassen!
E i n e n Erfolg konnte er allerdings verbuchen:
Er versagte sich ein für alles Mal das Fluchen!
Es hatte ohnehin nicht geholfen und Rachmani hatte ihm auch klargemacht,
„Fluchen ist Undank gegenüber Gott, ja Niedertracht!“

Ein Niederländischer Patient, der auf den Kopf gefallen war,
bestätigte ungefragt: „Das ist wirklich wahr,
in Holland hängen viele große Plakate mit dem Appell:
‚Niet vloeken!’.(nicht fluchen), in keen geväll! (In keinem Fall)
Sonst störst du das Harmonie in Gott sein Lebens-Haus!,
Und dann schmeißt uns der Herr aus ‚SEIN’ Notizbuch raus!“

Dies war nun der erste echte Knüller vom Klinikbesuch.
Der Holländer bestätigt die Existenz vom Gottesbuch,
Und betonte noch, dass der HERR natürlich alles digital festhalte,
also letztlich elektronisch die Menschheit verwalte.

Toll, dass ER so modern geworden ist –
oder ist das Internet sogar SEINE Erfinder-List?

In der Klinik gab es nur jeden dritten Sonntag Gottesdienst;
aber die „Predigt“ eines kranken Einzelnen, d a s i s t heiliger Dienst!
Wenn doch der himmlische Odem aus ihm spricht.
Wie sonst kämen aus seinem Munde Worte vom Jüngsten Gericht!? (s. Psalm 40,4)
Und so „phantasierte“ Herr Reim, gerade jetzt bei Neumond, sehr gerne
über Gott und die Welt und über das Geheimnis der Sterne.
Er war ja der Meinung, dass jeder Mensch sterngeführt sei.
Drum trage er im Innern ein hochsensibles Empfangs-„Geweih“,
eine Mini-Antenne zum kosmischen Empfangen und Senden,
die, still, wie Taubstummen-Sprache, quasi mit elektronischen Händen,
Zeichen empfinge und Zeichen gebe – solange er lebe.

Wenn Reim dösend in Zimmer 2, Neurologie, so da lag
und seine Sprüche von sich gab,
auch ganz Simples wie: „Willst Du lange leben,
musst Du, je älter Du wirst, Dein Bestes geben!“,
oder: „Bring’ Dich ein, dann bist Du nicht allein!“,
dann war es am Ende ziemlich klar,
dass er vielleicht ein - wenn auch netter – Rosstäuscher war:
Er machte sich mit flotten Sprüchen in Presse und Internet bekannt,
und galt durchaus nicht als Simulant,
sondern nun als „neuer deutscher Seher“:
So „erblickte“ er wie ein Himmelsspäher
auf dem Berliner Platz der Republik
eine Million Menschen - beim „Christen-Sieg“,
die alle, wie auf Kairos Tahrir-Platz, niederknieten
und GEMEINSAM nach alten kanonischen Riten
ein Vaterunser sprachen, das zum Himmel hallte,
so dass sich viel Volk zusammenballte.

Das hatte er erleben wollen,
dass sich Menschen, auch Heidenchristen, niederknien sollen,
dass sie endlich feierlich werden und zusammenwirken.
„Lernen wir auch mal von Ägyptern und Türken!“,
rief er, diesmal per Megaphon, aus
Kairo zeige uns in diesen Tagen:
„Wir Deutsche müssen auch wieder Ehre wagen,
aus Langmut und Unmut Mut gewinnen,
uns auf Innere und intuitive Werte besinnen:
auf seelische Schaffenskraft, die Werte schafft,
sowie auf Anstand und Treue rundum, immer aufs Neue!
Chaoten, die Steine werfen,
gehen uns gewiss auf die Nerven.
Aber so haben auch sie einen Sinn;
und wir einen Sinn-Gewinn!“

Seine Fata Morgana erlosch im Abenddämmern. Einsames Berlin!
Die Konturen verschwammen. Menschen wie Schatten, die.fliehen!
„In solchen Momenten, wenn sich Gegenwart und Vergangenes durchkreuzen
und gegenseitig den Sinn nehmen und sich beide verzerren in unerwarteter Dimension,
ist man völlig verrückt und glasklar normal“* * (Herta Müller)
Herr Reim nahm sich am Reichstag, der voller Licht glühte,
ein Taxi mit einem Fahrer, der sich ums Deutsch bemühte -
die beste Gelegenheit, noch einmal über Allahs Notizbuch zu sprechen.
Herr Reim sagte zunächst vorsichtig: „La illa he illalla!“ ** (Es gibt keinen Gott außer Gott)
Und es war plötzlich ein ganz „anderer“ Fahrer da,
eine Art Zungenredner! Mit leuchtendem Blick, ein Moslem zum Fragen:
„Sagen Sie, Herr Chauffeur, kann man Allahs Notizen korrigieren?“.
„Die Sünden, die Er festgeschrieben hat? Die löschen…manipulieren?“,
fragte der Taxifahrer vorwurfsvoll. Das wäre ja toll! Vielleicht mit einem Vergebungsspruch?

Da kämen wir Mohammedaner ja in katholischen Geruch!
Nein, die Bösen selbst müssen sich immer wieder neu bewähren,

das dornige Leben weiter erleiden! Mit all der Not und Zähren!“
Er sprach plötzlich fast fließend deutsch – und über Religion.
Mit welchem einheimischen Taxifahrer ginge das schon!

„Könnten wir Hiesigen denn nichts von Eurem Islam übernehmen?“

Taxi-Fahrer: „ Ja, aber Ihr solltet Euch dabei nicht überheben!
Keine religiöse Vielweiberei, doch was wir schon erleben,
ist, dass der Mensch von Gott, der lenkt,
den Samen zur Vermehrung empfängt!
Wir die Majorität!
Ihr eine Rarität!“

Beide lachten.

Reim. „Die Völker mäandern!
Ein Volk zum andern.“
Taxi-Chauffeur.„Nicht mit Krieg und Raub,
sondern wie Blütenstaub!“


Reim: „Schön, dass Sie mitreimen,                                                                        
Gedanken, die keimen!
Ihm fielen noch weitere Fragen an Taxi-Moslems ein.
Er hielt nun öfter Ausschau nach Türken mit Taxischein.
Und legte sich weitere Fragen zurecht,
zum Beispiel: Ist es verboten, dass ein Moslem zecht?
„Mohammed warnt zumindest“, sagt ein neuer Chauffeur:
‚Alkohol verwirrt die Sinne,’ da gibt es Malheur!
Der Islam verbietet Genüsse, die den Körper schwächen!
Das würde sich auch an der Psyche rächen!
Was aber unsere Grundpflichten sind?
Und wie die ein Christ so find’t?
Glaube ans Jenseits und an den Jüngsten Tag!
Auch wenn ich Schwarzmalerei nicht mag!“                                                  
Reim: „Wir sind  Realisten und lieben alle möglichen ‚isten’!“                     
 
Taxi-Chauffeur: “Aber Kommun-isten nicht mehr so sehr!?“                                       
 
Reim. „Gibt noch Autisten, Utopisten und Putschisten – ohne Gewehr!“
 
Taxi-Chauffeur: „ Ja, da hat Deutschland 1989 der Welt gezeigt…“
 
Reim, „…wie schnell sich die Waagschale der Geschichte neigt!“                                                                                                                                       Jetzt schnell zur Infusion ins Krankenhaus,
also wieder aus dem rhetorischen Rhythmus raus;
in ein Krankenzimmer
„Fortsetzungszimmer“.
Es konnte kein Zufall sein:
er kam zu einem Moslem ins Zimmer rein!                                                                                                                                                                                                                
Nach stillem gegenseitigen Studium
begann das Krankenhaus-Präludium:
„wer sind Sie, und warum…
Familie? Das Fenster mal öffnen?…Ist das vis-a-vis ein Bordell?“
 
Der Araber in prima deutsch. „dafür ist’s da zu hell!
Ist ein Wellnes-Center. Muskeln machen Leute!“
 
Reim: “Anders rum, Leute machen Muskeln! Wollen imponieren.
Wenn schon nicht mit Bildung oder guten Manieren…“
 
Der Araber: „Wir Moslems sehen das nicht kritisch!
Gymnastik ist gesund und uralt-arabisch!
Mohammed war aktiver Ringer und propagierte immer,
‚Kinder werdet tüchtige Schwimmer!“
 
„Und Sie selbst, mein Herr? Behindert?“
 
„Der schlimme Krieg gegen den Iran
beendete meine sportliche Bahn -
Ali sendet mir gerade per SMS, dass Sie gerne dichten!“                                    
 
„Der Taxi-Fahrer?! Hat mich verpfiffen? Auf den möchte’ ich  - nicht verzichten!           
Hab’ seine Visitenkarte, sehr versierte, interessiert, toller junger Mann!
Ich rufe ihn am Entlassungs-Tag dann an.
Hab’ so viel Fragen!
Oder darf ich’s hier wagen?“                                                              
 
Der Araber. „Schießen Sie los! Keine Scheu!“
Herr Reim: „Ich bin im Theologischen noch neu.
Aber mir fällt auf, dass Mystisches, Spirituelles bei Euch eine Rolle spielt,
so wie man’s früher im Hauskreis oder bei den Zeugen Jehovas hielt,
und  bei den Orthodoxen! Bei uns heute kaum.. Ist es bei Euch der Sufismus?“
Der Araber: „Bloß keinen Ismus.
Aber wir lehren schon das Streben nach mystischer Reife!
Wie könnten wir sonst ohne Furcht an den Jüngsten Tag glauben!
Tiefste Reife, wahrer Glauben!“
Reim: „Das mag der Reichtum sein, der auf keinem Bankkonto steht,
an dem der germanische Gernegroß achtlos vorübergeht.
Ich könnte neidisch werden! Immer so verteilt, der Reichtum auf Erden!“            

Das Gespräch mit dem Araber gab Herrn Reim sehr zu denken.
Er sagte sich, man muss dem Wissen der Alten mehr Aufmerksamkeit schenken:
Den Ahnen und dem  n e u e n  Zuwanderer aus  a l t e r  Kulturnation!
Was für ein Niveau der Araber offenbarte! Für uns Deutsche ein Option!
 
Reim nahm sich einen Krankenhaus-Rollstuhl und rollte durch die Gänge -
Es gab erstaunlicherweise keine Zwänge:
meist offene Türen der Krankenzimmer,
Schnarchen, Stöhnen und manches Gewimmer.
Deswegen wohl ging der eine oder andere Kranke gern mal spazieren –
und kam mit rotem Kopf zurück und dem Hauch von Bieren.
Da war dann die Rothaarige von den Zeugen Jehovas
und einer, der sehr konzentriert in einem wohl christlichen Buch las.
Das war wieder eine typische „Reimsche Fügung“ -
und für Kranke eine wertvolle Übung:
Nicht übers Essen fluchen, sondern Sinn suchen!
„ Darf ich fragen, was Sie da Spannendes Lesen?“
„Wird Sie nicht interessieren…sind so kalvinistische Thesen!“
„Ich bin immer neugierig“, sagte Reim,
und das ist doch bestimmt nicht geheim!?“

Der andere Patient erklärte: „Es geht um den Heiligen Geist,                         
der uns auf die irreale Rolle des Spirituellen verweist.
Er ist eine ständig wirkende geistliche Kraft,
der Gläubigen Seelen-Glück verschafft!“
’Moment mal, dachte sich Herr Reim, kommt mir doch  bekannt vor!’
Er hatte noch den lehrreichen Taxifahrer-Vortrag im Ohr.                          
„Was Christen seit mindestens 1563 wussten, aber vergessen haben,
ist seit 2000 Jahren Kern der islamischen Gottesgaben:
das Getragensein
und Geborgensein
durch die Kraft des Spirituellen  -
aber nicht bedenkenlos in allen Fällen,
sondern dort, wo ahnende Empfängnisbereite
sich der Würde und Geistesweite
des Gebets unterwerfen,
doch gleichzeitig den Geist stets schärfen –
denn „der Islam braucht und gebraucht immer den Verstand!
Seine Logik ist die Basis überall in Mohammeds Land!
Vielleicht ist das der Unterschied zum deutschen Land!?
Sagt Euch  ein Araber! Geduld für Gott,
nicht Placebo flott, flott!
Keine hohlen ‚Pater, peccavi“-Parolen!
Und trotzdem mit kritischem Denken
das schwierige Leben mitlenken!“ -
 
Dies schien für Reim ein gutes Schlagwort zu sein!
Denn er wollte schon ein wenig missionieren, aber nicht allein.
Vielleicht wäre das Internet nebst Facebook sein zweites Sein?!                            
Denn Schweigen ist Egoismus. Und Worte eilen!                                                                                                                                
So formulierte er schon mal ein paar Zeilen:                                     
Von Talkshows bis zu Kommentaren – 
wir Deutsche lieben das „sich Offenbaren“,
das sich mental Entblößen,
wie die Schnatter-Mösen!
Schlaue Fernseh-Rhetorik und Hintgerhergegacker!
Mit viel Gezänk und wenig Information schlägt man sich wacker,
aber mit mutigen Meinungen Maßstäbe setzen, ja Pionier sein,
da ist der Denker und Vordenker mit sich allein,
im Zweifelsfall verspottet und verlacht;
oder man sagt, ‚so hab’ ich auch schon immer gedacht!’
 
Wir brauchen neue Köpfe, nicht neue Theorien,
Männer mit Mumm! Müssen uns nicht mit Titeln zieren,
nein, konkrete 1x1-Kultur, handfest!
Politiker, die zu ihrem Wort stehen. Sattelfest!
Nicht die Goldenen Zwanziger Jahre wieder,
kesse Mädels ohne Mieder…
da hätte ich Angst,
dass du, deutsches Wesen wieder bangst,
weil schnell das „Dicke Ende“ kommt
und prompt jegliche Illusion zerbombt,
wenn eine verklärte Gesellschaft träumt
und die Polizei die Straße räumt.
*
 
März 2011                     
 
„Wer kennt schon das Wann?“
 6.u. 28..2. , 7.. und 11.3. .2011, von Günter Stanienda


(C) 2005-11 - by MedienModul (mmb)

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