Gedenktage. 28.1.2011. Von Guenter Stanienda

Besuch vom Kibbuz

Ein Berliner Jude,
man nannte ihn früher „Lude“
oder auch „Itzig“,
fand es irgendwie witzig,
wie deutsche Offizielle
mit Hut und in feinster Pelle
am Holocaust-Gedenktag da saßen,
kaum sprachen und Matze aßen.

Er war 70 Jahre nach dem Morden
von der Stadt eingeladen worden.
Aber, Deutsche in jüdischer „Uniform“?

Er fand die Verkleidung nicht so enorm…
Gab es denn weit und breit
kein „christliches“ Feierkleid?
Immerhin: man zeigte Trauer,
gewiss sicherlich nicht von Dauer.

Und man konnte die verdunkelten Leute fragen!
Er war voller Eindrücke aus den letzten Tagen,
hatte viel und auch deutsches Fernsehen gesehen,
verfolgte das Pressegeschehen –
aber nachts, wenn er voller Unruhe noch war,
wurde es auf dem Bildschirm offenbar:

da herrscht ja Sodom und Gomorrha rundherum!
Die bringen sich per Bildschirm ständig um.

Und Rotlicht-Sexualität
wird offiziell ausgelebt!
Er fragte sich: Steckt das in deutschen Genen?
Was denken sich Kinder bei solcherlei Szenen?

Die Kanzlerin ist offenbar nicht prüde
oder für Nachtprobleme zu müde.
Aber die ist Chefin der großen Christenpartei.

Sind denn die Christen nun auch moralisch so frei?
Früher kannte man wohl die Mutterbrust,
aber doch ohne Fremdgeh-Lust.
Hier senkt man die Hemmschwellen
und verwirrt noch im Kopfe die Zellen…

Oke, im „Pergamon“ die Marmorbüste;
aber lieber wieder zurück in die Wüste!

Günter Stanienda


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