Buchempfehlung


Ein Jahr nach der Bundestagswahl meldet sich der Heidelberger Jurist Paul Kirchhof in der Politik zurück - Vehemente Forderung nach einer neuen Kultur des rechten Maßstabs - Vergleich mit der antiken Hydra, deren Häupter stets nachwuchsen - Der Staat ist für die Menschen da und nicht die Menschen für den Staat!


"Das Gesetz der Hydra"


Seinem neuen Buch gab der Bundesverfassungsrichter a.D. den nach Populärliteratur klingenden Titel "Das Gesetz der Hydra", wobei der Untertitel bereits die Marschrichtung des 384 Seiten starken Werks vorzeichnet. "Gebt den Bürgern ihren Staat zurück" fordert Paul Kirchhof, in dessen Augen die Ansprüche, die von Bürgern, Verbänden und sonstigen Interessengruppen an den Staat gestellt werden, diesen seit langem überfordern. Ganz allgemeinverständlich zieht er hier den Vergleich mit der Hydra aus der altgriechischen Sagenwelt. Diese hatte neun Köpfe, die stets doppelt nachwuchsen, wenn einer abgeschlagen wurde.

Ganz ähnlich verhält es sich mit dem deutschen Anspruchsdenken, meint Paul Kirchhof, der normalerweise als Direktor der Forschungsstelle Bundessteuergesetzbuch an der Juristischen Fakultät der Ruperto Carola tätig ist.

Weil nun aber die Hydra so mächtig sei - und die Politik gleichzeitig so hilflos, gerade wenn es um die Forderungen der verschiedenen Lobbyisten gehe - brauche Deutschland eine neue Kultur des rechten Maßes. Nicht immer neue Verordnungen und bürokratischen Auswüchse können der Ausweg sein, sondern eine Besinnung auf weniger.

[Mehr lesen beim Informationsdienst Wissenschaft, v. 3. 10. 2006]



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