Berliner Senat: Mauerkreuze am Bundestag entfernen

Symbole der Mauertoten

Berlin, 11.2.2009. Bei der Lokalredaktion BZ Berlin ging gestern eine Pressemitteilung des Bundestagsabgeordneten Kai Wegner (CDU) ein. Wegner kämpft für den Verbleib der Mauerkreuze: "Verdrängung durch Zentralisierung des Mauergedenkens ist der falsche Weg", heißt es in seiner Pressemitteilung.

Engagierte Berlinerinnen und Berliner waren es, die den Spandauer Bundestagsabgeordneten Kai Wegner auf Planungen des Berliner Senats
aufmerksam machten, die weißen Mauerkreuze in der Scheidemannstraße/
Ecke Ebertstraße nahe dem Reichstagsgebäude
demontieren zu lassen.
Dieses Ziel des rot-roten Senats ist jetzt durch den Staatssekretär für kulturelle Angelegenheiten Andre Schmitz bestätigt worden. Wegner lehnt die Demontage jedoch strikt ab: "Die Kreuze sind den Menschen gewidmet, die beim Versuch der Überwindung der Mauer ihr Leben lassen mussten. Die Kreuze haben Mahnmalcharakter und können nicht einfach wie ein Stück Blech demontiert werden", so Wegner, der sich bereits seit Jahren intensiv für eine authentische Erinnerungskultur einsetzt.

In seinem Brief an Wegner kündigt Schmitz an, dass die Mauerkreuze auch
nicht wieder installiert werden sollen. Lediglich ein "Kolumbarium" in
der Gedenkstätte in der Bernauer Straße soll zukünftig an die Maueropfer
erinnern. Knapp 20 Jahre nach dem Fall der Mauer lehnt Wegner diese
Verdrängung des Gedenkens aus der Mitte Berlins kategorisch ab: "Nicht
viele Spuren und Erinnerungen an die Mauer sind in der Mitte Berlins
noch zu sehen. Engagierte Berlinerinnen und Berliner haben sich aus
gutem Grund für die Mauerkreuze an dieser prominenten Stelle eingesetzt.
Sie sind die letzten für alle sichtbaren Symbole der Mauertoten. Die
Demontage der Kreuze ist ein weiterer Schritt zur Verdrängung des
Mauergedenkens aus dem Stadtbild zugunsten einer Zentralisierung in der
Bernauer Straße. Das ist der falsche Weg", so Wegner abschließend. Der
Bundestagsabgeordnete will jetzt bei Dr. Christian Hanke, Bürgermeister
von Mitte, dem Bundestagspräsidenten Dr. Norbert Lammert und Bernd
Neumann, Kulturstaatssekretär der Bundesregierung, für den Erhalt der
Mauerkreuze werben.

www.kai-wegner.de


Kommentar von Gustav Rust

Die BZ leitete die Mitteilung an Gustav Rust weiter. Rust kümmert sich sehr um diese Gedenkstätte und fragte ihn, ob er schon wüßte, wann die Kreuze entfernt würden:


Danke für die wichtige Nachricht...
Wann die Kreuze wegkommen sollen, weiß eben NIEMAND!
Die Politik im heutigen Deutschland wird quasi hinter verschlossenen Türen betrieben!
Das Volk wird, wie zu Heines Zeiten, als der "große Lümmel" behandelt, weil es,
wie bei Elektronischen Medien quasi nach Quote (Umsatz) geht - leider!

Fakt ist, daß schon vor geraumer Zeit (zu Flierls Zeiten) das Abgeordnetenhaus
einen Beschluß zum ABRISS der Kreuze für die Toten aus dem Bereich des
Spreebogens faßte!
Das brennt (nicht nur mir) unter den Nägeln! Faktisch weiß ich garnicht, was ich
nun den Touristen sagen soll... Niemand kann einem etwas Konkretes sagen.
Es ist ja schön, wenn sich nun wieder ein CDU-MdB aufrafft, etwas in dieser Sache zu sagen...

Einen schönen Tag und freundliche Grüße,
Rust


(LÄ 13.2.09, fs)


 

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