Blogagentur IDemokratie zieht Bilanz
Beim visuellen Wahlkampf auf dem Blogportal IDemokratie schnitt das Plakat der WASG "Die Wut wächst" am besten ab
PM. 18.September 2006, Berlin, IDemokratie. Den Einzug ins Berliner Abgeordnetenhaus hat die WASG zwar verpasst. Gewonnen hat sie jedoch den Visuellen Wahlkampf im Internet. Mit ihrem Plakat "Die Wut wächst" steht die Partei an der Spitze der Top Ten bei http://wahlkampf.politik-visuell.de.
Über Wochen war die Linkspartei.PDS dominierende Kraft auf der Bestenliste der Plakate des Berliner Wahlkampfs. Doch dann legten die Plakate der WASG deutlich zu – das Siegerplakat wurde fast 800 mal bewertet. "Das muss natürlich nicht unbedingt bedeuten, dass WASG und Linke die besten Plakate haben", erklärt Projektleiter Günter Bartsch von iDemokratie. "Aber es zeigt, dass die beiden Parteien am meisten Leute für den Visuellen Wahlkampf mobilisiert haben."
Fast 20.000 Bewertungen wurden in den vergangenen Wochen allein zu den Berliner Plakaten abgegeben. In Mecklenburg-Vorpommern, wo das Projekt einige Wochen später gestartet wurde, waren es immerhin rund 4000. Besonders überrascht sind die Organisatoren von den zahlreichen Kommentaren: In Berlin waren es über 600 Beiträge – und damit mehr als bei den Bundestagswahlen 2005. Auch hier liegt die WASG vorn: 40 Kommentare gingen allein zum Porträt von Spitzenkandidatin Lucy Redler ein.
Auch die Wahlplakate der NPD wurden in das Bildarchiv aufgenommen und sind beim Visuellen Wahlkampf in Mecklenburg-Vorpommern sogar gleich zweimal unter den Top Ten gelandet. Parallel hatte die Initiative iDemokratie in ihrem Online-Portal www.demokratie24.de zu einer Diskussion über den Umgang mit Motiven rechtsextremer Parteien aufgerufen. Auch Experten wurden zu dem Thema befragt und argumentierten sehr unterschiedlich und kontrovers: Während der Plakatkünstler Klaus Staeck zum Ignorieren aufruft, fordern Ex-Regierungssprecher Uwe-Karsten Heye und der Politikwissenschaftler Richard Stöss eine politische Auseinandersetzung mit der NPD.
Auf den Straßen Berlins und Mecklenburg-Vorpommerns werden die Plakate bald verschwunden sein, nicht aber im Internet. "Die Plakate bleiben im Archiv von politik-visuell.de und können auch in Zukunft besichtigt werden", so Bartsch. Nicht nur für Forschungszwecke sei dies interessant – "über manches Plakat wird man in einigen Jahren sicherlich schmunzeln."
iDemokratie, Chausseestraße 8, 10115 Berlin, Tel. 0 30 / 28 09 42 86 Fax 0 30 / 28 09 42 89, Ansprechpartner Günther Bartsch, Redakteur, E-Mail: presse@iDemokratie.de, Internet: www.iDemokratie.de
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