Zentralflughafen für Deutschland: Sperenberg

Zentralflughafen für Deutschland? In Sperenberg.



Nicht die Entfernung sei entscheidend, sondern die Erreichbarkeit. /Weiter so mit dem Flughafen Schönefeld bringe Probleme für die Zukunft und keine Perspektive.


Berlin 26./27./28.4.2011. Weltluftverkehr entwickeln, aber nicht in Schönefeld. Das fordert der Bürgerverein Brandenburg-Berlin (BVBB). Das Malheur, den Berlin-Brandenburg International Flughafen (BBI) mit dem Standort Schönefeld und den negativen Folgen für die Anwohner rund um Schönefeld kann der Bürgerverein nicht mehr aufhalten, aber abmildern.

Dazu gehöre der sofortige Baustopp für den weitere Ausbau des Flughafens, aber nicht die Einstellung des Flugverkehrs, stellte der BVBB gestern in Berlin sein Nachnutzungskonzept vor. Der Flughafen Tegel in Berlin sowie der BBI müssten noch genutzt werden, bis der einst favorisierte Großflughafen fertig ist – in Sperenberg.

Astrid Bothe eröffnet mit einem Goethe-Zitat die Veranstaltung: Hier bin ich Mensch, hier darf ich es sein. Genau das werden laut BVBB die Menschen nach Eröffnen des Schönefelder Drehkreuzes, „schlagartig nicht mehr sagen“ können, so Bothe.

Der BVVB befürchtet, die Anwohner „werden sich in geschlossenen Räumen verschanzen“, die Kinder nicht mehr in den Kindergarten fahren, so Astrid Bothe. Es werde eine Generation von Stubenhockern aufwachsen, weil es draußen zu laut ist. Alte und Kranke wollten dann auch nicht mehr draußen spazieren gehen.

Es ist eine Standortentscheidung, „die wider allem Verstand politisch durchgesetzt wurde“, sagte Astrid Bothe vom BVBB. Seit 15 Jahren kämpft der Bürgerverein, der sich auch als Umweltorganisation definiert, gegen diese Pläne und für den Ausbau von Sperenberg, so der ehrenamtliche Vorsitzende vom BVBB, Fredi Breidbach. Dort seien unter 3.000 Ansiedler vom Fluglärmteppich betroffen, in Schönefeld 60.000.

Im Juni 2012 soll der volle Flughafenbetrieb in Schönefeld beginnen. Die menschliche Zukunftsentwicklung liege aber dem BVBB am Herzen: "Wir sind keine Flughafengegner", aber es war Sperenberg damals geplant. Die neue Flughafenordnung ginge zu nah an die Anwohnerflächen heran.

Im Jahr 2003 gab es ein Memorandum gegen den „unmenschlichen Flughafen Schönefeld“, sagte Astrid Bothe.

Der Standort Sperenberg war ursprünglich nach dem Raumordnungsverfahren als geeignet eingestuft worden. Nach Ansicht der Befürworter hatte Sperenberg deutliche Vorteile gegenüber Schönefeld in den Bereichen Kostenaufwand, Zuganbindung und Ausbaufähigkeit, außerdem wären die in Frage kommenden Flächen bereits zu 98% im Besitz der öffentlichen Hand gewesen, heißt es auch auf Wikipedia. Auf politischer Ebene waren große Teile der SPD für den Standort Sperenberg, während in der CDU überwiegend dem Standort Schönefeld der Vorzug gegeben wurde (Quelle: Wikipedia). Für Sperenberg gab es private Investoren, so Ferdi Breidbach in der Pressekonferenz am Dienstag in Berlin.

Während der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit (SPD), die Menschen bewußt mit seinen Entscheidungen krank mache, züchte Wowereit gleichzeitig Wutbürger.

Das Engagement der Parteien und bundesweiten Organisationen zum Bahnhof 21 in Stuttgart, erfahre der Bürgerverein Brandenburg-Berlin nicht. Es mache aber die Partei die Grünen/Bündnis 90 unglaubwürdig, wenn sie sich für Berlin-Brandenburgs Problematik anders entschieden und die Dinge einfach laufen ließen. Der Neubau des Flughafens in Sperenberg würde dazu beitragen, die Naherholungsgebiete im Süden und Südosten von Berlin zu erhalten und weiter ausbauen zu können (Folie 15 und 16 der Präsentation: Die Alternative für Berlin Brandenburg International, Zentralflughafen für Deutschland.)


Raumentwicklungen und Perspektiven von Schönefeld (oben) und Sperenberg (Folie 13).

35.000 Euro standen für das Konzept einschließlich Druck-, Vortrags- und Pressemappen zur Verfügung. Das würde sogar unterschritten werden, sagte Fredi Breidbach: „Im Vergleich schauen Sie mal auf die hohen Kosten, wenn die öffentliche Hand das führt!“

Deutschlandweit sind 22 Internationale Flughafen in Betreib, und 17 Landeplätze, so Breidbach. Die deutschen Flughäfen arbeiteten alle nicht mit Gewinn, sagte Breidbach: „München arbeitet nach 20 Jahren mit Schuldenabbau“.

Gewinner seien nur die Besitzer von Flugzeugen, die verkaufen oder vermieten, und Kauf oder Leasing mit Subventionen vorgenommen werden.

Warum der BBI in Schönefeld?

Breitenbach betonte die zehn Jahre andauende Propaganda pro BBI, die jeder sachlichen Grundlage entbehrte. Die Grundlage für den Ausbau ist der Planfeststellungsbeschluss des Brandenburgischen Ministeriums für Infrastruktur und Raumordnung vom 13. August 2004 (Quelle: Breidbach, Wikipedia). Geplant ist darin der Ausbau des Schönefelder Flughafens und als Voraussetzung dafür die Schließung der beiden anderen Berliner Flughäfen Tempelhof und Tegel. Ein vollständiges Nachnutzungskonzept zu Tempelhof gibt es noch nicht, ein Konzept für den eines Tages still zu legenden Flughafen Tegel auch nicht, sagte Fredi Breidbach.
Unter dem Flugroutenlärm streiten sich die Bürgerinitiativen und die mandatierten Bürgermeister, „jeder malt seine eigenen Flugrouten, die Gesundheit von mindestens 60.000 Menschen ist gefährdet“. Die haben die Verfassung nicht gelesen, sagte Breidbach.

Die Konzepte zum BBI wurden 1993 von einem Gutachter der Flughafengesellschaft vorgelegt und für den BVBB steht fest: „Sperenberg ist ein tragfähiger, erprobter Flughafen. Deutschland kann mitspielen mit Europäischen Flughäfen.

Für die Nachnutzung des BBI sieht der BVBB statt Drehkreuz – Flughafen in Schönefeld Messe und Kongressstandort. Folie 38 zeigte das Beispiel Gesundheitszentrum mit Austausch zur Charite. Im Bereich des Forschungszentrums in der Verkehrswirtschaft kann sich der Bürgerverein auch eine Autotestrennstrecke vorstellen. (Folie40, 41) Dafür müsste nichts in die Luft gesprengt werden. Bis zum Fertigbau von Sperenberg würden Tegel und Schönefeld zwischen genutzt werden als Flughafenbetriebe.

Die Realisierung betrage von 10 bis 15 Jahren, schätzt Breidbach. Grob müssten die Investoren mit bis zu drei Milliarden Euro rechnen. Breidbach sieht das aber als das Angebot auch an Berlin-Brandenburg. Der Bürgerverein wolle lieber, dass die Investitionen privat bewerkstelligt werden. (fs)


Schönefeld in der Mitte rot eingekreist der Flugroutenteppich, circa 60X25 Kilometer. (Alle Bilder: bvbb)

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Kristian-Peter Stange, BVBB-Pressesprecher/Webmaster, Telefon +49 30 65942439, Mail: webmaster@bvbb-ev.de

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