Stoerfall Atomkraft: Falsche Berichterstattungen

20 Millisievert pro Stunde nahe Fukushima

30.4.2011. Keine eigene Recherche, keine Fachleute, die nochmals prüfen und Korrekturlesen, blindes Vertrauen … Peinlich ist zu sehen, wie offenbar deutschlandweit von einander abgeschrieben oder ungeprüft von Agenturen Fehler übernommen werden. So melden etliche Zeitungen und Nachrichtenagenturen aktuell (Sa, 30.4.2001, 19:00 Uhr) Folgendes:

Falsch: Aus Protest gegen seiner Ansicht nach zu hoch angesetzte Grenzwerte nach der Atomkatastrophe von Fukushima ist ein Berater der japanischen Regierung zurückgetreten. Er könne es nicht vertreten, dass die Regierung den seiner Einschätzung nach unangemessenen Grenzwerte von 20 Millisievert pro Stunde für Grundschulen in der Nähe von Fukushima festgesetzt habe, erklärte Toshiso Kosak.

http://www.welt.de/politik/ausland/article13309847/Japans-Atomberater-tritt-unter-Traenen-zurueck.html

http://m.ftd.de/artikel/60045746.xml?v=2.0

http://www.focus.de/panorama/welt/tsunami-in-japan/japan-atomberater-tritt-weinend-zurueck_aid_622785.html

http://www.nachrichten.de/panorama/Japan-Atomberater-tritt-weinend-zurueck-aid_5451979271135442520.html

http://www.sueddeutsche.de/karriere/japanischer-atomberater-tritt-zurueck-traenen-der-wut-1.1091388

http://www.taz.de/1/politik/asien/artikel/1/atomberater-tritt-zurueck/

http://www.handelsblatt.com/politik/international/japans-atomberater-schmeisst-das-handtuch/4117970.html

http://www.mainpost.de/ueberregional/politik/brennpunkte/33-Milliarden-Euro-fuer-Wiederaufbau-verabschiedet;art112,6121777

http://www.bild.de/news/ausland/fukushima/ruecktritt-atomberater-17661298.bild.html

Richtig gab dagegen der Spiegel an:

Das Kabinett habe seinen Rat zum Umgang mit der Krise von Fukushima ignoriert. Und weil niemand auf ihn höre, habe es "keinen Sinn, dass ich auf meinem Posten bleibe", sagte Kosako. So sei der von der Regierung eingeführte Grenzwert von 20 Millisievert pro Jahr für die Strahlenbelastung von Schülern in der Nähe von Fukushima inakzeptabel. "Ich kann das als Wissenschaftler nicht zulassen", sagte Kosako.

Zum Vergleich: Der Wert entspricht der Höchstdosis für einen deutschen Atomkraftwerksmitarbeiter.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,759906,00.html

sowie

http://nachrichten.t-online.de/atomkatastrophe -in-japan-atomberater-wirft-regierung-rechtsbruch-vor-/id_46102650/index

Ärgerlich ist, dass teilweise in den gleichen Meldungen von der Belastung von Arbeitern mit 250 mSv pro Jahr die Rede ist …

http://www.mainpost.de/ueberregional/politik/brennpunkte/33-Milliarden-Euro-fuer-Wiederaufbau-verabschiedet;art112,6121777

und der Fehler trotzdem NICHT gemerkt wird. Eine Belastung von Kindern mit 20 Millisievert pro Stunde wurde unweigerlich nach ca. 100 Stunden = 2,5 Wochen Unterricht zum Strahlentod führen!!!

Um richtig verstanden zu werden, das macht das grundlegende Problem nicht besser: Auch die 20 Millisievert pro Jahr sind ein unglaublicher Skandal, gesundheitliche Belastungen und Spätschäden sind damit wahrscheinlich, von der psychischen Belastung völlig abgesehen. „Verstrahlte“ sind in Japan nach Hiroshima und Nagasaki über Jahrzehnte als Aussätzige der Gesellschaft geächtet und diskriminiert worden …
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Von Karl-W. Koch www.stoerfall-atomkraft.de


 

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