Altenpflege-Quickie bringt statistische Effekte

Pflegekräfte für Demenzkranke vom Jobcenter

PRESSE-INFORMATION, Nikolaus Huss, Aktionsgruppe "Option - Die bessere Alternative"


Mit einem Schnellkurs will die Bundesagentur für Arbeit in ganz Deutschland Hilfskräfte für die Pflege von Demenzkranken ausbilden.

Die Pläne der Arbeitsagentur werden auch von Experten scharf kritisiert. So haben beispielsweise die Wissenschaftler des Wittener Instituts für Pflegewissenschaften jüngst in einer Stellungnahme entsprechende Pläne als übereilt zurückgewiesen.
(http://idw-online.de/pages/de/news274606 )

Der Sprecher der Aktionsgruppe „Option – Die bessere Alternative“, Erich Pipa, kritisiert diese Pläne als nutzlos: „Für Langzeitarbeitslose und Kranke bringt er nichts“, so der Landrat des Main-Kinzig-Kreises wörtlich.



„Der Altenpflege-Quickie bringt nur statistische Effekte“

Landrat Pipa, Sprecher der Aktionsgruppe „Option – Die bessere Alternative“: Verschlimmbesserung einer eigentlich guten Idee von Optionskommunen

(Gelnhausen-Berlin, 26. August 2008) Der Sprecher der Aktionsgruppe "Option - Die bessere Alternative" kritisiert mit scharfen Worten den Vorstoß der Bundesagentur, im Schnellverfahren flächendeckend neue Altenpflege-Hilfskräfte für den Demenzbereich auszubilden: "Der Altenpflege-Quickie bringt nur statistische Effekte. Für Langzeitarbeitslose und die Altenpflege bringt er nichts", findet er deutliche Worte.

Eine Ausbildung mit 100 Theoriestunden und 60 Stunden in der Praxis, wie von der Bundesagentur vorgesehen, reichten nicht aus, um die wichtige Aufgabe qualifiziert auszuüben. Schon vor drei Jahren haben die in der Aktionsgruppe zusammengeschlossenen Gemeinden dagegen ein differenziertes Modell entwickelt. „Unsere Teilnehmerinnen absolvieren 700 Stunden Theorie am Aus- und Fortbildungsinstitut der Alten- und Pflegezentren des Kreises und 1.000 Stunden Praxis in Altenpflegeheimen und bei ambulanten Diensten“, erläutert Pipa das erfolgreiche Modell am Beispiel der Gesellschaft für Arbeit, Qualifizierung und Ausbildung (AQA) des Main-Kinzig-Kreises.

Darüber hinaus habe das Ursprungsmodell der Optionskommunen einen Langzeiteffekt. Für viele Männer und Frauen sei der Abschluss nach zwölf Monaten der Einstieg in die dann auf zwei Jahre verkürzte Ausbildung zum Altenpfleger. „Wir wollen keine Scheinerfolge durch Minijobs, sondern qualifizieren und bilden aus, damit Menschen vom Lohn ihrer Arbeit auch leben können“, macht Pipa deutlich.

Für die Aktionsgruppe "Option - Die bessere Alternative" zeigt sich auch am Beispiel Altenpflegehelfer, wie die Bundesagentur die Entscheidungsspielräume der Optionen immer weiter einschränkt. Die im Referentenentwurf vorgesehene Formulierung verbietet in der Praxis zum Beispiel die Ausbildung zur Altenpflegehelferin, eine im Main-Kinzig-Kreis sehr erfolgreiche Maßnahme. Der vorliegende Referentenentwurf zu Neuen Arbeitsmarktpolitischen Instrumenten will die Rahmenbedingungen weiter einschränken. Auf Kosten des Erfolgs, wie Landrat Pipa feststellt: "Erfolgreiche Arbeitsmarktpolitik braucht den Spielraum vor Ort. Schließlich könne, was in Gelnhausen richtig ist, in Berlin völlig daneben liegen. Und umgekehrt", so Pipa wörtlich. Nur als Optionskommune verfügen wir über die notwendige Nähe zum örtlichen Arbeitsmarkt. Und nur, wenn wir wieder mehr Spielraum erhalten, mit wieder gewonnenen Spielräumen könne man erfolgreiche Integration von Langzeitarbeitslosen in den regulären Arbeitsmarkt gewährleisten.

Die überparteiliche Aktionsgruppe "Option - Die bessere Alternative Bringt Menschen in Arbeit!“ wurde von Erich Pipa, Landrat des Main-Kinzig-Kreises und den fünf Kollegen Klaus Peter Schellhaas, Erster Kreisbeigeordneter Landkreis Darmstadt-Dieburg, Dr. Wolfgang Müsse, Erster Kreisbeigeordneter Hochtaunuskreis, Hans-Jürgen Hielscher, Erster Kreisbeigeordneter Main-Taunus-Kreis, Carsten Müller, Kreisbeigeordneter Kreis Offenbach und Burkhard Albers, Landrat Rheingau-Taunus-Kreis im Juli 2008 ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist es, die guten Gründe für dezentrale Lösungen in der Arbeitsverwaltung auf Bundesebene zur Geltung zu bringen.


In der Anlage erhalten Sie die entsprechende Pressemitteilung. Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüssen

Nikolaus Huss

Rückfragen über:
Aktionsgruppe "Option - Die bessere Alternative. Bringt Menschen in Arbeit!"
Hauptstadtbüro
Nikolaus Huss
Gneisenaustr. 8
10961 Berlin
030/8182 7194
01577/1944544
mail: nikolaus.huss@web.de

Direkte Interviewanfragen an Landrat Pipa über die Pressestelle des Main-Kinzig-Kreises,
John K. Mewes, Tel: 06051/851-2252, Mobil: 0175/2224763
Lennart Meyer, 06051/851-2320, Mobil: 0160/9076934


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