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Bewusst einen falsche Eindruck erwecken

PRESSE-INFORMATION, 11.12.2006, Stasiopfer -Gedenkstätte Hohenschönhausen


"Berliner Bezirk grenzt Opfer Gedenken ein"

Der Direktor der Stasiopfer-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, hat der Lichtenberger Bezirksbürgermeisterin Christina Emmrich (PDS) "selektives Gedenken" bei der Erinnerung an die Opfer des Kommunismus vorgeworfen. Anlass sind ihre Äußerungen zur Aufstellung eines Gedenksteins auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde am heutigen Montag (11.12.). In mehreren Zeitungen (Junge Welt vom 4.12.06, Berliner Zeitung vom 9./10.12.06) hatte sie erklärt, dass sich der Gedenkstein nur auf Kommunisten und Sozialisten beziehe, die unter Stalin ums Leben kamen. "Damit wird ein Großteil der Opfer ausgegrenzt. Das ist nicht akzeptabel."

Knabe verwies darauf, dass sich der stalinistische Terror in Deutschland vor allem gegen liberale und christdemokratische Politiker gerichtet habe, die nach dem Ende des Nationalsozialismus ein demokratisches System aufbauen wollten. Zudem hätten die Verfolgungen mit Stalins Tod keineswegs ein Ende gefunden. "Hier wird bewusst der falsche Eindruck erweckt, dass es nur in der Frühzeit der DDR Opfer politischer Verfolgung gegeben hätte." Knabe erinnerte dazu beispielhaft an den kommunistischen Dissidenten Rudolf Bahro, der 1978 wegen eines kritischen Buches zu acht Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Der Gedenkstättendirektor machte schließlich darauf aufmerksam, dass mit dem Stein auch solche Personen geehrt würden, die selber aktiv am kommunistischen Unterdrückungssystem mitgewirkt hätten. So seien etwa der frühere Stasi-Generalmajor Herbert Hentschke und der stellvertretende Stasi-Chef von Dresden Artur Hofmann ebenfalls unter Stalin in Haft gewesen.

Weitere Informationen bei Silke Bauer, Telefon: 030-98 60 82 413 oder per E-Mail an s.bauer@stiftung-hsh.de.