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Aussergewöhnlicher Weg der Versoehnung

Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel anlässlich der Verleihung der Auszeichnung "Light unto the Nations" durch das American Jewish Committee (AJC) in Berlin

Unkorrigierte Mitschrift
Sehr geehrter Herr Harris,
liebe Frau Berger,
sehr geehrte Delegierte und Freunde des AJC,
meine Damen und Herren,

ich möchte mich ganz herzlich für diese Ehrung bedanken, die ich heute empfangen darf und die natürlich für mich vor allen Dingen eine Verpflichtung ist.

Sie haben eben darauf hingewiesen, welche gemeinsamen Begegnungen und welche gemeinsamen Möglichkeiten wir hatten, unsere Ansichten auszutauschen und zu sagen, was uns gegenseitig wichtig ist. Ich möchte diese Ehrung natürlich auch mit einem Dank an den AJC dafür verbinden, dass er mir immer wieder und gerade auch zum 100. Jahrestag die außergewöhnliche Möglichkeit gegeben hat, vor den Delegierten meine Ansichten als deutsche Bundeskanzlerin darzulegen. Ich war mir der Ehre, aber auch des Auftrags damals sehr bewusst, dass es ein einzigartiger Prozess ist, dass es von der Zeit der Shoa, des Holocausts, bis zum 100. Jahrestag des AJC möglich wurde, dass eine deutsche Bundeskanzlerin gemeinsam mit dem amerikanischen Präsidenten und dem UN-Generalsekretär dazu eingeladen worden war, etwas zu diesem Festtag zu sagen. Das zeigt, welchen außergewöhnlichen Weg der Versöhnung Sie gegangen sind. Deshalb ist diese Auszeichnung für mich zuallererst auch eine Verantwortung dafür, das Vertrauen, das in Deutschland und die Menschen in unserem Land gesetzt wird, nicht zu enttäuschen, sondern auch in Zukunft zu rechtfertigen.

Mit dieser Auszeichnung wird auch ausgedrückt - ich habe gesagt: das ist ein Auftrag -, dass wir gemeinsam noch viel zu tun haben. Die Menschenrechte und die Würde jedes einzelnen Menschen werden weltweit noch an vielen Stellen mit Füßen getreten. So haben wir gemeinsame Aufgaben an vielen Plätzen dieser Erde. Aber vor allen Dingen haben wir auch die gemeinsame Aufgabe, einerseits die historische Erinnerung wach zu halten. Ich glaube, die Reise unseres Bundespräsidenten nach Israel zusammen mit seiner Tochter und einer Gruppe junger Leute hat auch noch einmal deutlich gemacht, dass die politische Führung in Deutschland sehr viel Kraft darauf verwendet und sehr viel Wert darauf legt, auch der jungen Generation diese Verantwortung und diese Erinnerung an die Geschichte sehr nahe zu bringen.

Auf der anderen Seite haben wir große Aufgaben in der aktuellen Politik. Es geht um den Frieden im Nahen Osten. Es geht um ein sicheres Israel, einen jüdischen Staat Israel, und auf der anderen Seite einen palästinensischen Staat. Wir in Deutschland, aber auch wir in der Europäischen Union fühlen uns verpflichtet, gemeinsam mit den Vereinigten Staaten nach einer solchen Lösung zu suchen. Die Zeit drängt. Deshalb ist es auch die herausragende Aufgabe für die Zukunft, dass die Menschen in Israel in einem jüdischen Staat in Sicherheit, in sicheren Grenzen und in Freiheit leben können. Für dieses Ziel werden wir, so denke ich, auch weiterhin gemeinsam intensiv arbeiten, und deshalb wird diese Auszeichnung ein täglicher Auftrag an mich sein, im Rahmen des Möglichen auch von deutscher Seite aus unseren Beitrag dafür zu leisten, dass dieses Ziel eines Tages Realität wird.

Es gibt also viel zu tun, sodass ich diesen Preis sehr geehrt entgegennehme, aber eben auch mit der inneren Verpflichtung, weiter für die Ziele zu arbeiten, die uns einen.
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