Trotz Hilfe massive Wissenslücken
DEUTSCHES INSTITUT FÜR KLEINE UND MITTLERE UNTERNEHMENe.V.
Pressemitteilung
02. Oktober
2008
Dem Mittelstand fehlt die Hilfe beim
Einstieg in ein durchdachtes Energie- und Umweltmanagement/Erkenntnisse einer Studie des
Deutschen Instituts für kleine und mittlere Unternehmen e.V. (DIKMU) in
Kooperation mit der Electrabel Deutschland AG
Die rasant steigenden Energiekosten,
ein zunehmend kritisches Verbraucherverhalten und ständig neue Gesetze mit
ihren Haftungsfolgen zwingen Mittelständler das unternehmerische Energie- und
Umweltverhalten systematisch und dauerhaft zu planen. Unter diesem wachsenden
Druck zeigen sich auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) – zumindest öffentlich
– sensibilisiert und bereit für mehr Energie- und Umweltmanagement (EUM).
Neben „Gründen von Außen“, gibt es dafür aber auch eine Reihe von
unternehmerischen Motiven, die nicht nur in Kosteneinsparungen, sondern auch im
Marketing zu finden sind. Allerdings müssen viele Unternehmer für diese
intrinsischen Motive noch überzeugt werden.
Entsprechend ist die Zahl der
Mittelständler in Deutschland, die systematisch Energie und Umweltmanagement
betreiben, verschwindend gering. In der Masse der Unternehmen bleibt es derzeit
bei Einzelmaßnahmen. Eine Analyse des Deutschen Instituts für kleine und
mittlere Unternehmen in Kooperation mit der Electrabel Deutschland AG ist daher
dem aktuellen Stand des EUM in deutschen KMU und den Hilfen für diese auf dem
Weg zum EUM nachgegangen. Aktuelle Studienergebnisse, Statements aus
Wissenschaft, Politik und Wirtschaft, vorhandene Ratgeber, Hilfs-, Förder- und
Beratungsangebote wurden umfangreich zusammengetragen, analysiert und bewertet.
Ergänzend wurden die Einschätzungen verschiedenster Experten aus Wissenschaft
und Wirtschaft in qualitativer Form erhoben. Das Ergebnis dieser
wissenschaftlichen Metaanalyse zur Situation des EUM im Mittelstand ist wie
folgt:
€
Die angebotenen komplexen und
kostenintensiven EUM-Konzepte sind bis auf wenige kaum geeignet, gerade kleine
Unternehmen zur dauerhaften Umsetzung zu bewegen. Anfänglich begonnene Konzepte
geraten schnell in Vergessenheit.
€ Auch Gesetze können die
notwendige intrinsische Motivation nicht bewirken. Vielmehr sind es die sich auch aus den
Gesetzen ergebenden Chancen zur Kosteneinsparung und im Marketing, die
Unternehmen dazu bewegen können. Letztendlich wird allerdings der Markt
dauerhaften Antrieb zum EUM geben, nicht Verordnungen.
€ Dies gilt auch für die vielen,
kaum mehr zu überschauenden Förderprogramme, unter denen nur diejenigen sinnvoll
erscheinen, die auch einen deutlichen ökonomischen Anreiz wie einen
finanziellen Zuschuss anbieten. Zudem darf deren Beantragung keine Kompetenz-,
Kosten- und Zeithürde für die Unternehmen darstellen.
€ Aber auch der großen Zahl von Beratungen und Ratgebern, die sich den Unternehmen anbieten fehlt – jenseits der gezielten Einbindung der Mitarbeiter in die Planungen und Umsetzungen im Unternehmen – insbesondere eines: Ein neutraler, leichter und verständlicher Einstieg, z. B. als Ratgeber für die ersten Schritte, der die Unternehmen von Nutzen und Notwendigkeit eines systematischen EUM überzeugt. Denn die bisherigen Ratgeber sind vielfach zu abstrakt.
So ist die zentrale Erkenntnis, dass
EUM den Unternehmen erhebliche Kosteneinsparungen, Imageverbesserungen und
Wettbewerbsvorteile bringt, sie müssen nur überzeugt und angeleitet werden.
Doch hier besteht trotz der Masse an Hilfen noch eine entscheidende Lücke. Das
Institut hat daher auf diese Erkenntnisse hin einen Ratgeber entwickelt, der
Unternehmen beim ersten Einstieg helfen soll, Nutzen und Chancen aber auch
Risiken eines planmäßigen EUM zu erkennen, die richtige Förderung und die
richtige weitergehende Beratung und tiefer gehende Ratgeber zu finden. Eine
weitere sich anschließende quantitative Studie wird nun in den kommenden
Monaten zeigen, wie viel von den Hilfen und Beratungen tatsächlich im
Mittelstand angekommen ist.
Weitere Informationen auf » www.dikmu.de und » www.electrabel.de.
Für Rückfragen, Interviews oder Gastbeiträge wenden Sie sich bitte an: Herrn Keywan Ghane (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit), Deutsches Institut für kleineund mittlere Unternehmen e.V., Büro des Vorstandes, Knesebeckstr. 33/34, 10623 Berlin,Tel.: +49 / 30 / 89408-421, Email: k.ghane@dikmu.de. (LÄ 4102008, fs)
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