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Ägyptische Präsident Husni Mubarak in Berlin

Mohamad Husni Mubarak

regiert ueber 25 Jahren über Ägypten. (Foto: archiv07/sylla)


Zum dritten Mal in Berlin, Muhamad Husni Mubarak, der Mann, der seit fünf Wahlamtzeiten Ägypten regiert. Bundeskanzlerin Angela Merkel sagt über die Regierungen Ägyptens: Ihnen ist es gelungen einen "Friedensvertrag mit Israel" zu verwirklichen.

Zwei Meter hohe Bodygards und 20 Piranhas

Berlin. Kanzleramt. 10. Dezember06. Alles wie immer ? Die Kanzlerin überzieht die Zeit in den Gesprächen mit dem Staatsgast. Nicht wie immer: Die Bodygards sind an diesem Sonntag auffällig größer und breiter als bei anderen Staatsgästen.

Merkel, die ab 2007 für ein halbes Jahr die EU-Ratspräsidentschaft annimmt, kommt mit Präsident Mubarak in die Presselobby. Meistens stellt sie sich ans Rednerpult, ans Mikrofon, die anderen Staatsmänner, andere Staatsfrauen tun es ihr nach. Sie ist hier die Chefin. Heute kommen beide Regierungschefs herein, betreten die Lobby, da steht die arabische Presse geschlossen auf! 20 Personen, von denen einige kurz vorher noch arabische Notizen machten, Pressausweise an den Reviers tragen, stehen auf; das ist ungewöhnlich im Kanzleramt. Präsident Mubarak genießt Ehrungen mit breiten, geschürzten Lippen. Von der Pressebühne stöhnen die Fernsehkamerateams, weil sie die Staatsoberhäupter nicht mehr filmen können. Sie sehen auf Rücken von Menschen in Anzügen und Kostümen mit Ohrknöpfen für Übersetzungen auf den Ohren, dem Kopf.


Die Eröffnungsmethode der Kanzlerin: Mit einer Rumpfbewegung zu Ihrem Staastgast: "wir bauen zukünftig unsere bilateralen Beziehungen noch weiter aus". Mubarak, Ägyptens Staatschef, blickt in seinen Stapel Blätter und immer mal wieder zur Kanzlerin oder genüsslich in die Kamera. "Deutschland hat doch keine Bedeutung für die im nahen Osten", sagte ein Deutscher sprechender Journalist vor Beginn der Presseunterrichtung.

"Ja, wir haben hauptsächlich über den Nahen Osten gesprochen", sagt die Kanzlerin, Ägypten sei eine Vorbildfigur für den bereits geschlossenen Friedensvertrag mit Israel. (Friedensvertrag, 1971-79, Wikipedia)


Sie äußerte ihre Gedanken, dass sich zivile Aufbaukräfte aus Deutschland im kriegszerstörten Land Irak noch mehr engagieren könnten.

Konkrete Vorstellungen hatte sie noch nicht, es fehlen noch andere Interessensabwägungen: Aussenminister Frank-Walther Steinmeier, der SPD Mann will, wie unter der Schröderregierung festgegelegt, auf mehr zivile Manpower verzichten. Die Kanzlerin will auch die Interessen der USA und aus den eigenen Reihen mit unter den Hut bringen: Der Aufbau im Irak solle vorangehen und die Gewalt abnehmen.

Nach vier Fragen, und vier Antworten verläßt Angela Merkel das Pult, der andere macht es noch nicht ganz nach, da rufen zwei, drei Stimmen aus dem Hintergrund: "Nicht aufstehen!", "Sitzenbleiben!", doch die arabischen Gäste auf den Journalistenbänken in der Kanzlerlobby stehen geschlossen auf und verabschieden so die beiden Regierungsoberhäupter. Als sich die Reihen lichten, sagt ein Kameramann auf deutsch : "Jetzt ist sie weg." Die Kanzlerin. (mmb, sylla)

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